1:8 Tore und null Punkte aus den vergangenen drei Spielen: die Profis von 1899 Hoffenheim schwächeln im Endspurt der Fußball-Bundesliga. Ein Startplatz im internationalen Geschäft ist ernsthaft in Gefahr. Die Champions-League-Ränge ist in praktisch unerreichbare Ferne gerückt und auch die Europa-League-Teilnahme ist alles andere als ein Selbstläufer. Nach der dritten Bundesliga-Niederlage in Serie muss Trainer Sebastian Hoeneß bei der TSG 1899 Hoffenheim in den Krisenmodus umschalten. In seiner zweiten Saison bei den Kraichgauern droht dem 39-Jährigen, von personellen Ausfällen derzeit mal wieder gebeutelt, ein enttäuschendes Ende. Allerdings kommt Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth als vermeintlicher Aufbaugegner am Ostersonntag gerade recht.
„Das müssen wir ziehen, wenn wir irgendwo international dabei sein wollen. Das ist der erste Schritt, um da wieder einen Fuß reinzubekommen“, sagte Spielmacher Christoph Baumgartner nach dem 0:3 bei RB Leipzig. „Ich glaube nicht, dass die Leidenschaft gefehlt hat. Ich glaube, dass wir sehr, sehr schnell unseren Matchplan zerstört haben“, ergänzte der Österreicher angesichts von gleich drei Gegentoren in der ersten Halbzeit durch Christopher Nkunku (5. Minute), Marcel Halstenberg (20.) und Dominik Szoboszlai (44.).
„Heute ist es ernüchternd, aber wir sind immer aufgestanden“, räumte Hoeneß ein. „Ich weiß, dass wir die Signale erkannt haben, es sind noch fünf Partien zu spielen, wir sind aktuell Sechster – und da, unter den Top Sechs der Bundesliga, wollen wir jetzt bleiben.“ Sein Polster hat Hoffenheim jedenfalls erstmal verspielt: Verfolger Union Berlin ist bereits punktgleich mit der TSG, der 1. FC Köln liegt nur ein Zähler dahinter. Gegen keine der beiden Mannschaften spielt das Hoeneß-Team noch. Neben Fürth hat es aber noch zwei weitere Heimspiele gegen die Königsklassen-Kandidaten SC Freiburg und Bayer Leverkusen sowie Partien bei Eintracht Frankfurt und bei Borussia Mönchengladbach vor der Brust.
„Dass das natürlich im Rennen um Europa ein Rückschlag war, das ist klar“, sagte Baumgartner. So realistisch sei man, zu wissen, dass die Champions League „erstmal sehr, sehr weit weg gerückt ist“. Gegen Fürth kann Hoeneß zumindest wieder auf die gegen RB gelbgesperrten David Raum, Kevin Vogt und Kevin Akpoguma setzen. ie Abwehr mit Stefan Posch, Havard Nordtveit (zum ersten Mal seit über einem Jahr in der Startelf) und Chris Richards schwamm gegen die Leipziger mächtig. Doch Baumgartner wollte die Verantwortung nicht nach hinten abschieben, zumal die Hoffenheimer Offensive um ihn und Andrej Kramaric keine vernünftige Chance herausspielte. „Es war heute in allen Mannschaftsteilen zu wenig. Die Stimmung in der Kabine war
natürlich entsprechend schlecht“, sagte Baumgartner. „Wir müssen schnell cleverer werden, erwachsener spielen.“ (mho/dpa)