Do., 30.01.2025 , 14:25 Uhr

Augsburg: Revision verworfen – Hoffenheim-Fan muss nach Böllerwurf ins Gefängnis

Die Explosion in der Augsburger Fußballarena war so laut, dass viele einen Terroranschlag vermuteten. Sanitäter mussten sich um Verletzte kümmern. Für den Böllerwerfer hat dies weitgehende Folgen.

Nach einem Böllerwurf mit einem Dutzend Verletzten bei einem Bundesligaspiel zwischen dem FC Augsburg und der TSG Hoffenheim muss ein 29-Jähriger ins Gefängnis. Der Bundesgerichtshof hat die Revision des Angeklagten gegen das Urteil des Landgerichtes Augsburg verworfen.

Der Hoffenheim-Anhänger war im April 2024 wegen vorsätzlicher Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion und gefährlicher Körperverletzung in zwölf Fällen zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil sei nunmehr rechtskräftig, sagte Michael Rauh, der Sprecher des Augsburger Landgerichtes.

Spiel musste vorübergehend unterbrochen werden

Die ohrenbetäubende Explosion und das Strafverfahren hatte für viel Aufsehen gesorgt. Das Spiel zwischen dem FC Augsburg und der TSG 1899 Hoffenheim (1:1) war am 11. November 2023 wegen des Böllerwurfs mehrere Minuten unterbrochen worden. Sanitäter mussten sich um die Verletzten kümmern, es war zunächst sogar ein Terroranschlag nicht ausgeschlossen worden. Die verletzten Zuschauer, darunter vier Kinder, erlitten hauptsächlich Hörschäden.

Der Böllerwerfer hatte einen in Deutschland nicht zugelassenen Böller mit großer Sprengkraft verwendet. Er und drei Bekannte, die ihm geholfen hatten, wurden dann angeklagt. Die Mitbeschuldigten waren wegen Beihilfe zu Bewährungsstrafen verurteilt worden, hatten den Schuldspruch im Unterschied zum Hauptangeklagten aber akzeptiert. Dessen Verteidiger hatte ebenfalls Bewährung für den Haupttäter verlangt.

Richter: Zuschauer im Stadion in Terrorangst versetzt

Der heute 29 Jahre alte Mann hatte während des Verfahrens zugegeben, den Böller angezündet und über die Köpfe der Besucher hinweg Richtung Spielfeld geworfen zu haben. Er hatte sich bei den Verletzten entschuldigt.

Der Vorsitzende Richter des Landgerichtes betonte, dass der Angeklagte durch sein Handeln 26.000 Menschen in der Augsburger Fußballarena in Terrorangst versetzt habe. Ein Polizeibeamter, der seit vielen Jahren Hoffenheim-Spiele begleitet und Zeuge in dem Prozess  war, hatte zuvor erklärt, dass auch er wegen der ungewöhnlich lauten Explosion zunächst an einen Terroranschlag gedacht habe.

Böller Bundesgerichtshof FC Augsburg gericht landgericht Landgericht Augsburg polizei TSG 1899 Hoffenheim

Das könnte Dich auch interessieren

02.06.2025 Neustadt an der Weinstraße: Stillgelegtes Bergwerk – Klage gegen Sanierung abgewiesen Bodensenkungen sorgen in der Pfalz für Ärger. Ein Gericht benennt einen Verantwortlichen. Neustadt/Weinstraße. Die Eigentümerin eines stillgelegten Steinkohlebergwerks in Altenkirchen (Pfalz) ist mit einer Klage gegen behördlich angeordnete Sanierungsmaßnahmen gescheitert. Das Verwaltungsgericht Neustadt an der Weinstraße wies die Klage der Gewerkschaft des konsolidierten Steinkohlebergbaus Breitenbach GmbH – einer Tochter des BASF-Konzerns – ab, wie das 07.02.2025 Ludwigshafen: Gefangenenbefreiung im Dezember Mainz. Das rheinland-pfälzische Justizministerium hat eine Gefangenenbefreiung eines Häftlings der Jugendstrafanstalt (JSA) Schifferstadt bestätigt. Zur Tat sei es kurz vor Weihnachten 2024 nach einer medizinischen Behandlung in einer Klinik in Ludwigshafen gekommen, teilte ein Sprecher in Mainz mit. Der Mann sei wegen Betäubungsmitteldelikten inhaftiert gewesen. Weitere Einzelheiten teilte er «zum jetzigen Zeitpunkt» nicht mit. Über 07.02.2025 Weisenheim am Sand: 99.000 Euro bei Kryptowährungsbetrug verloren Frankenthal. Ein 61-jähriger Mann aus Weisenheim am Sand ist Opfer eines groß angelegten Kryptowährungsbetrugs geworden. Wie die Polizei berichtet, wurde er Ende Januar über ein Social-Media-Portal auf eine angebliche Investmentfirma aufmerksam. Nach mehreren Telefonaten mit einem vermeintlichen Mitarbeiter überwies er in der Hoffnung auf Millionen-Gewinne insgesamt 99.000 Euro. Erst als weitere Zahlungen gefordert wurden, schöpfte 29.01.2025 Mannheim: Messerangriff auf AfD-Politiker - Urteil möglich Mannheim – Im Prozess um eine Messerattacke auf einen AfD-Politiker im Kommunalwahlkampf 2024 steuert das Landgericht Mannheim auf ein Urteil zu. Ob die Kammer dies schon in der heutigen Verhandlung (ab 9.00 Uhr) oder erst am folgenden Verhandlungstag Anfang Februar verkündet, war einer Gerichtssprecherin zufolge noch nicht absehbar. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 25-Jährige psychisch