Baden-Württemberg. Entscheidende Beweise sind heutzutage oft auf Datenträgern zu finden. Deshalb unterstützen von nun an Datenspürhunde die Polizei im Südwesten. Wie das Innenministerium am Mittwoch mitteilte, begleiten die „hochqualifizierten Spürnasen“ ab sofort die Durchsuchungen und Kontrollen der Polizei – etwa bei Wirtschaftsdelikten oder zur Bekämpfung der Kinderpornografie.
Hunde verfügen über einen äußerst sensiblen Geruchssinn, der dem des Menschen weit überlegen ist, hieß es in einer Mitteilung. Sie können darauf konditioniert werden, bestimmte Gerüche aufzuspüren und Ermittler zielgerichtet zu tatrelevanten Beweismitteln zu führen. Neben Rauschgift-, Sprengstoff-, Brandmittel-, Leichen-, Banknoten- sowie Personenspürhunden gibt es nun sechs Datenträgerspürhunde in Baden-Württemberg.
Die Ausbildung zum Datenträgerspürhund beim Trainings- und Kompetenzzentrum Polizeihundeführer in Göppingen dauert 50 Tage. In dieser Zeit arbeiten die Hundeführer intensiv an der Geruchskonditionierung der Hunde. Zudem durchlaufen die Hunde zahlreiche Übungsszenarien und werden nach und nach an ihre neue Aufgabe herangeführt. Am Ende legen sie mit ihrer Hundeführerin oder ihrem Hundeführer eine anspruchsvolle Prüfung ab.
Die ersten Datenträgerspürhunde werden künftig in den Polizeihundeführerstaffeln der Polizeipräsidien Aalen, Karlsruhe, Konstanz, Offenburg, Reutlingen sowie beim Polizeipräsidium Stuttgart eingesetzt. Sie könnten aber bei Bedarf im ganzen Land angefordert werden, teilte das Ministerium mit. „Nach einer einjährigen Testphase entscheiden wir über die Ausweitung auf alle regionalen Polizeipräsidien“, wird Innenminister Thomas Strobl zitiert. (dls)