Di., 17.09.2024 , 08:41 Uhr

Baden-Württemberg: Invasive Ameisen breiten sich im Südwesten aus – bereits in Heidelberg dokumentiert

Die badische Grenzstadt Kehl wird von einer als invasiv geltenden Ameisenart geplagt – auch in Heidelberg wurden die Tiere bereits dokumentiert. Nun kommt mindestens ein weiterer Ort im Südwesten dazu.

Kehl/Kämpfelbach. Als invasiv geltende Ameisen der Art Tapinoma magnum breiten sich weiter im Südwesten aus. So wurden die Insekten in der Gemeinde Kämpfelbach im Enzkreis gesichtet, wie der Wissenschaftler Manfred Verhaagh vom Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe berichtete. Der Fund wurde auf Anfrage von der Gemeinde nordwestlich von Pforzheim bestätigt. «Wir stehen dazu mit dem Landratsamt im Austausch», sagte der parteilose Bürgermeister Thomas Maag.

Die badische Grenzstadt Kehl (Ortenaukreis) gilt als ein Hotspot der Ameiseninvasion. Die Kommune am Rhein hatte bereits einen Kinderspielplatz gesperrt. Die Ameisen besiedelten die Anlage und unterhöhlten den Boden, wie die Stadt mitgeteilt hatte. In Kehl waren in zwei Stadtteilen sogenannte Superkolonien mit Millionen von Tieren entdeckt worden.

Die aus dem Mittelmeerraum stammende Art Tapinoma magnum ist im Südwesten seit mehreren Jahren an verschiedenen Orten dokumentiert, darunter in Lörrach, Karlsruhe und Heidelberg. Betroffen sind zudem angrenzende Regionen in Rheinland-Pfalz, Hessen und Ostfrankreich.

Umweltministerium eingeschaltet

Das Stuttgarter Umweltministerium ist nach eigenen Angaben im Kontakt mit Wissenschaftlern und anderen Ländern, um Informationen über Vorkommen, Folgen und Wirksamkeit von Bekämpfungsmethoden einzuholen. Wie eine Sprecherin berichtete, haben auch Kommunen in der Schweiz Probleme mit der Ameisenart.

«Die Rückmeldungen haben auch gezeigt, dass es nach bisherigem Kenntnisstand extrem schwierig bis unmöglich ist, große Kolonien wie in Kehl effektiv zu bekämpfen.» Es gebe einen dringenden Forschungsbedarf. Außerdem müssten die verschiedenen Akteure vernetzt werden, hieß es mit Blick auf betroffene Gemeinden und Wissenschaftler.

Forscher: Insekten können Allergien auslösen

Die Insekten können einem Experten zufolge keine Krankheiten übertragen – es sei aber nicht ausgeschlossen, dass sie bei Menschen kurzfristige Allergien auslösten. Die psychische Belastung bei einem massiven Ameisenbefall sei nicht zu unterschätzen, hatte der Biologe Bernhard Seifert vom Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz gesagt.

Die schwarzen Insekten drangen in Kehl bereits in Häuser ein, lösten Ausfälle von Strom und Internet aus und zerstörten Fugen einer Gartenmauer, wie die Stadt berichtete. (dpa/lsw)

Ameisen baden-württemberg tiere

Das könnte Dich auch interessieren

04.12.2025 Heidelberg: Sternschnuppen-Schau - Wie man die Geminiden am Himmel findet Heidelberg/Berlin (dpa) – Wer sich bei Wünschen nicht nur auf den Weihnachtsmann verlässt, kann im Advent in der Regel auch zuverlässig auf Sternschnuppen setzen: Die Geminiden sind ein reichhaltiger Sternschnuppenstrom in der Vorweihnachtszeit. Dieser startet nach Angaben der Stiftung Planetarium Berlin am kommenden Sonntag (7.12.) und ist bis 17. Dezember aktiv.Der Höhepunkt wird laut Carolin Liefke vom Haus 20.11.2025 Heidelberg/Schwetzingen: Leck repariert – 30.000 Haushalte erhalten wieder Fernwärme Heidelberg (dpa/lsw) – Nachdem ein Bagger eine Transportleitung für Fernwärme stark beschädigt hat, ist das Leck repariert worden. Etwa 30.000 Haushalte waren von dem Vorfall betroffen, wie eine Sprecherin der Stadtwerke Heidelberg sagte. Nach der Reparatur am Morgen könne es nun aber noch dauern, bis die Fernwärme wieder bei den Betroffenen ankommt. Man rechne mit der vollen Funktionsfähigkeit 24.10.2025 Rheinpfalz: Vogelgrippe breitet sich aus – Tierseuchenverbund ruft Geflügelhalter zu Vorsicht auf Rheinpfalz. Der Tierseuchenverbund Rheinpfalz warnt vor einer weiteren Ausbreitung der Vogelgrippe in der Region. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) meldet einen deutlichen Anstieg der Infektionen in mehreren Bundesländern – auch in Rheinland-Pfalz steigt das Risiko, insbesondere durch den intensiven Vogelzug. Geflügelhalterinnen und -halter in den Landkreisen Südliche Weinstraße, Germersheim, Bad Dürkheim und Rhein-Pfalz-Kreis sollen ihre Biosicherheitsmaßnahmen überprüfen 24.10.2025 Vogelgrippe in Baden-Württemberg: Sorgen bei Geflügelhaltern Wegen der Vogelgrippe müssen 15.000 Tiere im Alb-Donau-Kreis gekeult werden – und das Risiko für weitere Ausbrüche steigt laut Experten weiter. Was Geflügelhalter jetzt besonders beunruhigt. Stuttgart. Nach dem Ausbruch der Vogelgrippe in einem Geflügelbestand nördlich von Ulm fürchten Halter, Tierschützer und Behörden weitere Verdachtsfälle bei Nutzgeflügel und anderen Tierarten. Zum einen könnten Vogelzüge und