Fr., 14.07.2023 , 09:14 Uhr

Baden-Württemberg: Kampf gegen Bürokratie im Südwesten - Allianz vereinbart

Kein «Weiter so» bei der Bürokratie im Südwesten: Das Land will gemeinsam mit acht Verbänden gegen zu langsame und umständliche Prozesse in der Verwaltung und zu starre Vorschriften und Regulierungen vorgehen. Noch in diesem Jahr soll es Ergebnisse geben.

Stuttgart. Landesregierung, Kommunen sowie Wirtschafts- und Finanzverbände sagen der überbordenden Bürokratie im Land gemeinsam den Kampf an. Sie vereinbarten nach Angaben des Staatsministeriums in Stuttgart am Donnerstag eine Allianz zum Bürokratieabbau. Damit stehen rund neun Monate nach einem Brandbrief von Kommunen und Verbänden Eckpunkte zur Entschlackung von Vorschriften und Regulierungen fest. «Wir werden uns ganz genau anschauen, welche Regeln es wirklich braucht und wie die konkrete Umsetzung von Aufgaben effizienter werden kann», sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Zuvor hatte der SWR berichtet.

Die Regierung und die acht Verbände wollen nach Worten Kretschmanns dabei die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen und genau prüfen, wie Prozesse effizienter gestaltet werden könnten und welcher Aufwand im Ergebnis tatsächlich nötig sei. «Unser Ziel ist ganz klar: Die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes weiter zu stärken und so auch ganz konkret Zukunft möglich zu machen», unterstrich auch Vize-Ministerpräsident Thomas Strobl (CDU). Bei der Modernisierung bestimmter Abläufe, etwa der Verschlankung von Verwaltungsverfahren, müsse «der Turbo» eingelegt werden.

Nun sollen Fachressorts der Landesverwaltung Vorschläge für die verschiedenen Themenfelder erarbeiten, Arbeitsgruppen werden eingerichtet und vom Staatsministerium gebündelt. Noch in diesem Jahr soll ein erster Katalog zur politischen Entscheidung vorgelegt werden, wie es weiter hieß. Der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband (BWGV) begrüßte das Vorhaben. «Die Entlastungsallianz kann unserem Land neuen Schwung verleihen. Sie ist der Startschuss für eine umfassende Aufgaben- und Standardkritik sowie für Entbürokratisierung», sagte BWGV-Präsident Roman Glaser.

Im Oktober 2022 hatte ein breites Bündnis aus Kommunen und Wirtschaftsverbänden einen Brandbrief an Kretschmann adressiert. Um die wirtschaftliche Stärke des Landes trotz vieler Krisen zu erhalten, sei ein «grundsätzlicher Reformprozess» notwendig, hatten die Chefs der Kommunal- und Wirtschaftsverbände in Baden-Württemberg sowie die Präsidenten des Sparkassen- und Genossenschaftsverbands damals geschrieben.

Kretschmann hatte damals zurückhaltend auf den Brief reagiert. Das Land sei für viele der falsche Ansprechpartner, hatte er damals gesagt. Außerdem seien die Kommunen selbst in der Pflicht, Bremsen zu lösen, etwa bei der Genehmigung von Windrädern. (dpa)

baden-württemberg Bürokratie Landesregierung

Das könnte Dich auch interessieren

24.10.2025 Bayaz sieht Baden-Württemberg trotz Krise auf Zukunftskurs Finanzminister Bayaz sieht trotz Herausforderungen in der Autoindustrie Baden-Württemberg weiter auf einem innovativen Kurs und setzt auf neue Branchen wie KI, Biotechnologie und Raumfahrt. Stuttgart. Baden-Württembergs Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) sieht trotz der Krise in der Autoindustrie Grund für Optimismus. «Unsere Autohersteller sind immer noch in der Lage, das Rennen um die Zukunft der Automobilindustrie 23.10.2025 Mainz: Länder einigen sich auf Eckpunkte für neuen Digitalen Medien-Staatsvertrag Mainz. Die Bundesländer haben sich auf politische Eckpunkte für einen Digitalen Medien-Staatsvertrag verständigt. Ziel ist es, die Medienordnung in Deutschland an die Herausforderungen des digitalen Zeitalters anzupassen – insbesondere im Hinblick auf soziale Netzwerke und Künstliche Intelligenz. „Wir sichern Medienvielfalt auch im Zeitalter von KI und sozialen Netzwerken“, betonte Alexander Schweitzer, Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und 23.10.2025 Mannheim: Theresienkrankenhaus – Abteilungen werden schrittweise geschlossen Mannheim. Am Standort des Theresienkrankenhaus Mannheim werden mehrere Fachabteilungen bis Ende 2025 beziehungsweise 2026 geschlossen oder in das Diakonissenkrankenhaus Mannheim verlagert. Laut Medienberichten sollen u. a. Gefäßchirurgie, Urologie, Pneumologie mit Schlaflabor sowie die HNO-Belegabteilung betroffen sein. Der Träger, Brüderklinikum Julia Lanz, begründet die Entscheidung mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten und einer Neuausrichtung der Medizinstrategie. Laut Gewerkschaft drohen bis 20.10.2025 Mannheim: Freie Fahrt zum Rheinauer See – Stadt Mannheim entfernt Umlaufsperre Mannheim. Radfahrerinnen und Radfahrer können künftig leichter zum Rheinauer See gelangen: Die Stadt Mannheim hat die sogenannte „Z-Querung“ am Zufahrtsweg auf Höhe der Wilhelm-Peters-Straße 100 entfernt. Dadurch ist die Wegeverbindung zur Grünanlage jetzt deutlich besser passierbar – vor allem für Lastenräder, Fahrräder mit Anhängern oder Kinderwagen. Die bisherige Umlaufsperre war zu eng gesetzt und stellte