Mo, 18.09.2023 , 09:21 Uhr

Baden-Württemberg: Kassenärzte rechnen nicht mit großem Andrang auf neue Corona-Impfung

Ab Montag sind in Deutschland neue angepasste Impfstoffe gegen aktuelle Corona-Varianten verfügbar. Die Corona-Pandemie spielt in der öffentlichen Diskussion jedoch aktuell nur eine geringe Rolle. Dies könnte sich ab Herbst wieder ändern.

Stuttgart. Die Kassenärztliche Vereinigung in Baden-Württemberg rechnet nicht mit einer großen Nachfrage nach den ab Montag verfügbaren erneut angepassten Corona-Impfstoffen. «Die neueste Virus-Variante scheint nach allem, was uns bekannt ist, keine anderen Verläufe erwarten zu lassen als bisher», teilte der Verband mit.

Arztpraxen hatten demnach bis zur vergangenen Woche Zeit, Impfstoff für den 18. September zu bestellen, es gebe aber keinen Überblick darüber, wie viele Praxen bestellt haben. Auch die Apothekerkammer hat diese Daten laut eigener Aussage nicht. Ihren Angaben nach erfolgt die Auslieferung weiter zentral über Bund und pharmazeutischen Großhandel.

Das Gesundheitsministerium in Stuttgart blickt bereits auf Herbst und Winter. Mit der Erkältungssaison werden sich einem Sprecher zufolge auch Atemwegsinfekte wie Corona wieder verstärkt verbreiten. «Aus unserer Sicht erfordert die epidemiologische Situation bei COVID-19 für die Allgemeinbevölkerung jedoch aktuell keine angeordneten Infektionsschutz-Maßnahmen», hieß es. Dennoch empfiehlt das Ministerium Bürgerinnen und Bürgern bei Infekten drei bis fünf Tage oder bis zu einer deutlichen Besserung der Symptome zu Hause zu bleiben.

In Bezug auf aktuelle Daten verwies die Landesregierung auf das Abwassermonitoring des Bundes. Hier wird bereits wieder ein Anstieg der Infektionen gemeldet, allein im Vergleich zur Vorwoche habe der Anteil der Standorte, die eine steigende Viruslast melden, um elf Prozentpunkte auf 43 Prozent zugenommen. Der Bund mahnt jedoch bei der Interpretation zur Vorsicht, Abwasserdaten seien nach aktuellem Stand noch mit Vorsicht zu interpretieren, die ermittelten Werte können demnach durch eine Vielzahl von Faktoren – wie etwa Starkregenereignisse – beeinflusst werden. Eine vielerorts erhöhte Viruslast wird jedoch bereits seit Mitte Juli registriert.

Wenngleich aktuell wenig getestet wird, bestätigt auch der letzte Bericht der «ARE-Surveillance», die Daten zu Atemwegserkrankungen laufend sammelt, den Trend. Demnach ist die Zahl der gemeldeten Corona-Fälle seit Anfang August merklich angestiegen. (dpa)

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