Di., 09.01.2024 , 15:59 Uhr

Baden-Württemberg: Klaus Hekking scheitert mit Initiative - Innenminister stoppt Volksbegehren gegen Gender-Pflicht

Heidelberg. Das Innenministerium hat die Initiative für ein Volksbegehren gegen eine Gender-Pflicht an Schulen und Behörden gestoppt. Der Antrag sei sowohl aus formalen wie inhaltlichen Gründen unzulässig, sagte eine Sprecherin am Dienstag. Zuvor hatten die Medien «Heilbronner Stimme» und «Südkurier» berichtet. So divergierten etwa die Texte, die den Menschen zur Unterschrift vorgelegt worden seien, mit dem Gesetzentwurf, der im Ministerium eingereicht wurde.

Der Antrag erweckt laut der Sprecherin zudem den Eindruck, dass die Verwendung geschlechtsneutraler Sprache in den Behörden generell verboten werden soll. Da dieser aber lediglich vorsehe, das sogenannte amtliche Regelwerk zur deutschen Rechtschreibung anzuwenden, blieben zahlreiche Möglichkeiten der geschlechtsneutralen Sprache zulässig. Zudem unterliege das amtliche Regelwerk einem dynamischen Wandel. Sofern weitere Formen geschlechtsneutraler Sprache vom Rechtschreibrat zugelassen oder sogar vorgeschrieben würden, könne die Wirkung des Gesetzes möglicherweise sogar ins Gegenteil verkehrt werden, heißt es in der «Heilbronner Stimme».

Laut dem Medienbericht will sich der Heidelberger Initiator Klaus Hekking Ende der Woche mit Vertretern des Innenministeriums treffen. Hekking hatte 14 550 Formblätter eingereicht. In dem Gesetzentwurf heißt es, dass die Landesregierung und die ihr nachgeordneten Behörden sowie alle übrigen Einrichtungen des Landes auf Vorgaben zum Gebrauch geschlechtsneutraler Änderungen und Zusätze verzichten sollten. Zudem dürften Prüfungsleistungen etwa an Universitäten und Schulen nicht deshalb schlechter bewertet oder beurteilt werden, weil nicht gegendert wurde.

Bürgerinnen und Bürger können mit einem Volksbegehren eine Volksabstimmung initiieren. Sie können damit eigene Gesetzesentwürfe in das Parlament einbringen und eine Abstimmung erzwingen. Für die Zulassung eines Volksbegehrens werden zunächst 10 000 Unterschriften von wahlberechtigten Baden-Württembergern benötigt. Der Antrag wird vom Innenministerium geprüft. Geht er durch, müssen in einem zweiten Schritt innerhalb von sechs Monaten die Unterschriften von zehn Prozent der Wahlberechtigten im Südwesten gesammelt werden – das sind etwa 780 000 Männer und Frauen.

Ist das geschafft, wird der Gesetzentwurf dem Landtag zur Abstimmung vorgelegt. Findet er keine Mehrheit, folgt eine Volksabstimmung. Entscheidend ist, wofür sich die Mehrheit in der Volksabstimmung ausspricht. Gültig ist sie nur dann, wenn mindestens ein Fünftel der Stimmberechtigten der Vorlage zustimmt (Zustimmungsquorum). (dpa)

baden-württemberg Gender Hekking

Das könnte Dich auch interessieren

23.10.2025 Mainz: Länder einigen sich auf Eckpunkte für neuen Digitalen Medien-Staatsvertrag Mainz. Die Bundesländer haben sich auf politische Eckpunkte für einen Digitalen Medien-Staatsvertrag verständigt. Ziel ist es, die Medienordnung in Deutschland an die Herausforderungen des digitalen Zeitalters anzupassen – insbesondere im Hinblick auf soziale Netzwerke und Künstliche Intelligenz. „Wir sichern Medienvielfalt auch im Zeitalter von KI und sozialen Netzwerken“, betonte Alexander Schweitzer, Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und 21.11.2025 Ilvesheim: Gemeinde darf sich künftig offiziell „Inselgemeinde“ nennen Ilvesheim. Die Gemeinde Ilvesheim im Rhein-Neckar-Kreis erhält eine offizielle Zusatzbezeichnung – und die könnte kaum passender sein: Ab dem 1. Dezember 2025 darf Ilvesheim den Titel „Inselgemeinde“ führen. Das hat Innenminister Thomas Strobl bekanntgegeben, der insgesamt sechs weiteren Städten und Gemeinden im Land die neuen Ehrenzusätze verliehen hat. Ilvesheim, das vom Neckar umflossen wird, hat 24.10.2025 Mannheim/Cambridge: Harvard-Professor spricht in Mannheim über Klimapolitik und Energiewende Mannheim/Cambridge. Die Universität Mannheim bekommt am 30. Oktober 2025 hochkarätigen Besuch aus den USA: Der Harvard-Professor Dustin Tingley hält einen öffentlichen Vortrag zur politischen Ökonomie von Klima- und Energiewende. Thema der englischsprachigen Veranstaltung ist „Climate Policy and Energy Transition Tradeoffs: Local Economies and Global Contexts“. Tingley gilt als einer der renommiertesten Forscher in den Bereichen 24.10.2025 Bayaz sieht Baden-Württemberg trotz Krise auf Zukunftskurs Finanzminister Bayaz sieht trotz Herausforderungen in der Autoindustrie Baden-Württemberg weiter auf einem innovativen Kurs und setzt auf neue Branchen wie KI, Biotechnologie und Raumfahrt. Stuttgart. Baden-Württembergs Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) sieht trotz der Krise in der Autoindustrie Grund für Optimismus. «Unsere Autohersteller sind immer noch in der Lage, das Rennen um die Zukunft der Automobilindustrie