Fr., 11.11.2022 , 12:58 Uhr

Baden-Württemberg: Land schafft Isolationspflicht für Corona-Infizierte ab

Corona-Infizierte in Baden-Württemberg müssen sich künftig nicht mehr in häusliche Isolation begeben. Das Land hat sich mit Bayern, Hessen und Schleswig-Holstein darauf geeinigt, die generelle Isolationspflicht für positiv getestete Personen aufzuheben, wie das Gesundheitsministeriums in Stuttgart am Freitag mitteilte. Minister Manne Lucha sagte: „Wir läuten eine neue Phase im Umgang mit der Pandemie ein.“ Es sei Zeit, den Menschen wieder mehr Eigenverantwortung zu übertragen. Die vier Länder haben sich den Angaben nach auf gemeinsame Empfehlungen verständigt, die „zeitnah“ in Kraft treten sollen. In Baden-Württemberg soll dies voraussichtlich Mitte der kommenden Woche der Fall sein, wie ein Sprecher am Freitag sagte. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kritisierte die Pläne umgehend. „Das kommt jetzt zur Unzeit und findet nicht die Billigung der Bundesregierung“, sagte der SPD-Politiker am Freitag in Berlin. Aus dem Gesundheitsministerium in Nordrhein-Westfalen hieß es am Freitag etwa, man wolle an der Isolationspflicht festhalten. Die vier Länder begründeten ihr Vorgehen damit, dass man sich am Übergang zu einer Endemie befinde. Sie berufen sich zudem auf Erfahrungen aus Nachbarländern wie Österreich, wo es seit Sommer 2022 „absonderungsersetzende“ Schutzmaßnahmen gebe. Aus diesen Ländern seien keine negativen Erkenntnisse bekannt, hieß es. Als weitere Gründe werden zurückgehende Infektionszahlen, eine wirksame Schutzimpfung sowie eine Basisimmunität innerhalb der Bevölkerung von mehr als 90 Prozent genannt. Auch dass es in der Regel keine schweren Krankheitsverläufe sowie wirksame antivirale Medikamente gibt, rechtfertigt aus Sicht der Länder diesen Schritt. Anstelle der Absonderungspflicht sehen gemeinsame Empfehlungen der vier Länder vor, dass positiv Getestete außerhalb ihrer eigenen Wohnung eine Maske tragen müssen – außer im Freien, wenn ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann. Zudem sollen Infizierte keine Kliniken, Pflegeheime oder Massenunterkünfte betreten dürfen oder dort arbeiten. Ist ein Infizierter nicht für mindestens 48 Stunden symptomfrei, sollen die Maßnahmen verlängert werden können. Das RKI empfiehlt den Ländern, für Infizierte fünf Tage Isolation anzuordnen. Angeraten wird eine dringende Empfehlung, die Selbstisolation danach erst dann zu beenden, wenn ein (Selbst-)Test negativ ausfällt. Beschäftigte des Gesundheits- und Pflegewesens sollen zudem 48 Stunden vor der Testabnahme symptomfrei gewesen sein. (lsw/mj)

Das könnte Dich auch interessieren

25.11.2025 Land stellt 130 Millionen Euro für das Mannheimer Universitätsklinikum bereit Das Land Baden-Württemberg investiert im kommenden Jahr knapp 130 Millionen Euro in das Mannheimer Klinikum. Das teilte das Wissenschaftsministerium nach einem Kabinettsbeschluss mit. Ziel ist es, das Haus wirtschaftlich zu stabilisieren und den zum 1. Januar startenden Klinikverbund mit der Uniklinik Heidelberg umzusetzen. Rund 66 Millionen Euro der Summe sind für den Ausgleich des aktuellen 23.10.2025 Mannheim: Theresienkrankenhaus – Abteilungen werden schrittweise geschlossen Mannheim. Am Standort des Theresienkrankenhaus Mannheim werden mehrere Fachabteilungen bis Ende 2025 beziehungsweise 2026 geschlossen oder in das Diakonissenkrankenhaus Mannheim verlagert. Laut Medienberichten sollen u. a. Gefäßchirurgie, Urologie, Pneumologie mit Schlaflabor sowie die HNO-Belegabteilung betroffen sein. Der Träger, Brüderklinikum Julia Lanz, begründet die Entscheidung mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten und einer Neuausrichtung der Medizinstrategie. Laut Gewerkschaft drohen bis 20.10.2025 Heidelberg: Auszeichnungen für junge Heidelberger Forscherinnen und Forscher Heidelberg. Die Universität Heidelberg ehrt am Freitag, 24. Oktober, herausragende wissenschaftliche Leistungen ihres Nachwuchses. In der Aula der Alten Universität werden die Ruprecht-Karls-Preise sowie der Fritz-Grunebaum-Preis verliehen. Die Ruprecht-Karls-Preise, jeweils mit 3.000 Euro dotiert, gehen in diesem Jahr an fünf junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler:Dr. Nicole Sara Colaianni (Geschichte), Dr. Julia Lemp (Global Health), Dr. Letitia 29.06.2025 Harthausen: Cannabis-Anbau in Rheinland-Pfalz: «Die Lernkurve war steil» Harthausen (dpa/lrs) – Ein Jahr nach dem Genehmigungsbeginn für Cannabis-Anbau zieht die Gemeinschaft SüdWest e.V. in Harthausen ein positives Fazit. Der Verein in der Pfalz hatte nach dem Startschuss am 1. Juli 2024 die erste rheinland-pfälzische Betriebserlaubnis für Cannabis erhalten. «Die Lernkurve war steil, aber es hat sich gelohnt», sagte Carsten Boge, erster Vorstand des Vereins, der Deutschen