Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die Aufarbeitung der Fälle sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche gelobt. Im Großen und Ganzen mache sie das richtig, so der Grünen-Politiker am Donnerstagabend. Die Missbrauchsfälle hätten zu einem großen Glaubwürdigkeitsverlust der Kirche geführt. Man müsse ihr aber die Chance geben, die Skandale aufzuarbeiten und Konsequenzen zu ziehen, so der Ministerpräsident weiter. Wenn man mit dem Müllwagen durch die Kirchengeschichte fährt, sei der Müllwagen voll. Das sei dennoch kein Grund, aus der Kirche auszutreten, sagte der praktizierende Katholik und Kirchenbeauftragte der Landesregierung. Kretschmann appellierte an die Katholiken, sich nicht ganz von der Kirche abzuwenden. Wenn man sich etwa sehr daran störe, dass in der katholischen Kirche Frauen nicht zum Priester geweiht würden, könne man in die evangelische Kirche wechseln. Man müsse nicht einfach austreten, man kann auch in eine andere Konfession übertreten.