Do, 29.02.2024 , 08:37 Uhr

Baden-Württemberg: Rund 7000 Menschen im Südwesten haben am 29. Februar Geburtstag

Es gibt Menschen, die streng genommen nur alle vier Jahre Geburtstag feiern können. Denn den 29. Februar gibt es nur in Schaltjahren. Das Datum kann auch in einem anderen Kontext von Bedeutung sein.

Stuttgart. Rund 7000 Menschen in Baden-Württemberg können ihren Geburtstag am Donnerstag nach vier Jahren wieder an dem Datum feiern, an dem sie wirklich Geburtstag haben. Für manche ist es sogar der erste richtige Geburtstag. Denn am 29. Februar 2020 – dem bislang letzten Schalttag – kamen im Südwesten laut Statistischem Landesamt 223 Kinder zur Welt. Gemessen an der Zahl der Geburten an anderen Tagen dieses Jahres seien das relativ wenige, teilte die Behörde am Dienstag in Stuttgart mit. Denn damals seien im Schnitt immerhin 295 Kinder pro Tag geboren worden.

Vielleicht, um es sich besser merken zu können, wählten vor vier Jahren zudem 140 Paare das besondere Datum für ihre Hochzeit. Doch die Statistiker zeigten sich erstaunt über die vergleichsweise geringe Zahl. Denn zum einen war der 29. Februar 2020 zwar ein Samstag – doch an den drei anderen Samstagen im Februar hätten sich im Schnitt etwas mehr Ehepaare damals das Ja-Wort gegeben, hieß es in der Mitteilung.

Zum anderen hätten Verliebte in früheren Schaltjahren gerne den 29. Februar als Hochzeitsdatum gewählt. Besonders hoch lag die Zahl der Trauungen den Angaben nach am 29. Februar der Jahre 2008 und 1980, «wohl weil dieser Tag jeweils ein Freitag war». Dieser Wochentag sei nämlich seit Jahrzehnten stets der beliebteste Hochzeitstag.

Manche Schaltjahr-Ehe ist wieder Geschichte 

Dagegen hätten am 29. Februar der Jahre 1976 und 2004 keine beziehungsweise lediglich elf Trauungen stattgefunden, teilte das Landesamt weiter mit. In diesen beiden Jahren fiel der Schalttag auf einen Sonntag. Dann haben Standesämter in der Regel geschlossen.

Aber die Statistiker erfassen nicht nur Trauungen, sondern auch das Ende von Ehen. Demnach ist etwa jede 27. der Ehen, die am 29. Februar 2020 geschlossen wurden, schon wieder geschieden worden. «Von den Paaren, die beispielsweise bereits im Schaltjahr 1996 den Bund der Ehe eingingen, wurde bisher wieder mehr als jede dritte Ehe geschieden.»

Bei Merkformel ist Mathematik gefragt

Um sich zu merken, wann Schaltjahre sind, gibt es eine mehr oder weniger eingängige Faustformel: So sind alle glatt durch vier teilbaren Jahre Schaltjahre. Ausnahme sind die Jahre, die sich zwar ohne Rest durch 100, nicht jedoch durch 400 teilen lassen. Im (durch vier teilbaren) Jahr 2100 wird es somit keinen 29. Februar geben.

Hintergrund ist die Differenz zwischen dem sonst üblichen 365-tägigen Kalenderjahr und dem etwas längeren Sonnenjahr. Schaltjahre mit 366 Tagen sollen diese ausgleichen.

Dem zugrunde liegen verschiedene natürliche Zeitmaße: Das Jahr als Umlaufzeit der Erde um die Sonne, der Monat als Umlaufzeit des Mondes um die Erde und der Tag, der durch die tägliche Sonnenbahn festgelegt wird. Das Jahr hat laut der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt im Mittel 365,2422 Tage. Zwischen zwei Neumonden liegen 29,5306 Tage.

Ein kleiner, aber feiner Unterschied bleibt

Das Problem beim Erstellen eines Kalenders ist, dass diese Zahlenverhältnisse nicht rund sind. Schaltjahre können das annähernd korrigieren. Nach dem heute gültigen Gregorianischen Kalender – eingeführt unter Papst Gregor XIII. im Jahr 1582 – fallen in ein Jahrhundert 36 524,25 Tage. Das kommt den natürlichen Zeitmaßen also sehr nahe.

Nach Auskunft der Bundesanstalt gibt es keine offiziellen Überlegungen oder Festlegungen dazu, wie mit den verbleibenden Abweichungen umzugehen ist. Ein Unterschied von 0,03 Tagen pro Jahrhundert sei aber auch wirklich sehr klein: etwa ein Tag in 3000 Jahren. (dpa)

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