Do., 06.02.2025 , 09:22 Uhr

Baden-Württemberg: Stauland Nummer drei in der ADAC Staubilanz 2024

Autofahrende in Baden-Württemberg verbrachten 2024 deutlich mehr Zeit im Stau als im Vorjahr. Laut der aktuellen ADAC Staubilanz nahmen die Staustunden im Bundesland um 15 Prozent zu, während bundesweit ein Anstieg von fünf Prozent verzeichnet wurde. Damit bleibt Baden-Württemberg nach Bayern und Nordrhein-Westfalen das drittstaureichste Flächenbundesland.

Mehr Stau durch gestiegenes Verkehrsaufkommen und Baustellen

Eine der Hauptursachen für die steigende Staubelastung sind Baustellen, die vielerorts zu Engstellen und stockendem Verkehr führen. Zudem stieg das Verkehrsaufkommen im gesamten Bundesgebiet um vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders betroffen war die A5 zwischen Kronau und Bruchsal, wo umfangreiche Bauarbeiten von April bis Dezember für erhebliche Verkehrsbehinderungen sorgten. In Richtung Karlsruhe wurden hier 1.459 Staustunden gezählt, in die Gegenrichtung 877 Stunden.

Auch die A6 zwischen dem Walldorfer Kreuz und Wiesloch/Rauenberg war ein massiver Stauschwerpunkt. In Richtung Mannheim kamen hier 1.266 Staustunden zusammen, in Richtung Heilbronn 903 Stunden. Auf der gesamten Strecke zwischen Mannheim und Heilbronn erreichte die Staubelastung 67 Stunden pro Kilometer Autobahn, während der bundesweite Durchschnitt bei 34 Stunden lag.

Besonders hohe Belastung in den Sommermonaten

Die meisten Staus wurden zwischen Juli und Oktober verzeichnet. Im Wochenverlauf traten die größten Verkehrsbehinderungen an Mittwochen und Donnerstagen auf, während die Staubelastung an Wochenenden meist geringer ausfiel. Spitzenwerte gab es an Feiertagsreisewellen, etwa am Freitag vor Pfingsten (17. Mai), am Tag vor dem Tag der Deutschen Einheit (2. Oktober) und am Tag vor Christi Himmelfahrt (8. Mai).

Wie Autofahrende Staus reduzieren können

Der ADAC empfiehlt Autofahrenden, zur Stauvermeidung Alternativrouten zu prüfen und die Zeiten des Berufsverkehrs zu meiden. Auch eine vorausschauende Fahrweise hilft, unnötige Bremsmanöver und damit weitere Staus zu verhindern. Besonders in Baustellenbereichen ist es wichtig, sich an Tempolimits zu halten, genügend Abstand zu lassen und auf riskante Überholmanöver zu verzichten.

Baustellen bleiben auch 2025 ein Problem

Die Vielzahl an Baustellen wird auch im Jahr 2025 den Verkehr belasten. Im September 2024 wurde zeitweise an 71 Stellen gleichzeitig gebaut. Diese Arbeiten sind zwar notwendig, um das Autobahnnetz zu modernisieren, sorgen aber kurzfristig für erhebliche Verkehrsprobleme.

Ein weiteres Problem bleibt die mangelnde Verfügbarkeit von Alternativen zum Individualverkehr. Der ADAC fordert daher Verbesserungen im öffentlichen Nah- und Fernverkehr, insbesondere eine höhere Pünktlichkeit und engere Taktungen. Das Deutschlandticket, das aktuell von rund 13 Millionen Menschen genutzt wird, trägt dazu bei, den Straßenverkehr zu entlasten. Der ADAC spricht sich deshalb für den Fortbestand des Tickets aus, um langfristig die Stauproblematik zu entschärfen.

Datenanalyse durch Floating Car Data

Die ADAC Staubilanz basiert auf der Analyse von Floating Car Data in Echtzeit. Täglich werden durchschnittlich mehr als 1,2 Milliarden Positions- und Geschwindigkeitsinformationen von Lkw-Flotten und Smartphone-Nutzern ausgewertet, um ein genaues Bild der Verkehrslage zu erhalten.

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