Sa., 05.04.2025 , 09:43 Uhr

Bornheim: Störche überraschen mit früher Heimkehr

Als sogenannte Segelflieger sind Störche von der Thermik abhängig. Daher kommen sie meist in Schüben aus den Überwinterungsgebieten. Die Nester in Rheinland-Pfalz füllten sich diesmal zeitiger.

Ungewöhnlicher Saisonbeginn bei den Störchen: «In diesem Jahr sind viele Tiere früher zurück als in den vergangenen Jahren», sagte Jessica Lehmann vom Storchenzentrum Rheinland-Pfalz in Bornheim (Südpfalz). Auch die Erstbrüter seien zeitiger als sonst in Rheinland-Pfalz eingeflogen. «Das könnte an der Wettersituation in den Überwinterungsgebieten wie Spanien oder Portugal liegen.»

Seit Anfang März werde in Bornheim gebrütet. «Die Altstörche sind zurück, die meisten Paare haben sich in den Nestern wiedergefunden», sagte Lehmann der Deutschen Presse-Agentur. Im Kreis Birkenfeld, in Bad Kreuznach und in der Region Rheinhessen seien alle Nester belegt. «Hier ist mit einem Zuwachs zu rechnen.»

«Blutige und aggressive Kämpfe keine Seltenheit»

Wie sich die Storchenpopulation in Rheinland-Pfalz 2025 entwickeln werde, könne noch nicht gesagt werden. «Die Erstbrüter sind gerade erst angekommen. Auffällig für die Pfalz ist, dass an einigen Orten eingesessene Storchenpaare fehlen, ältere Störche nicht aus dem Winterquartier zurückgekehrt sind.» So stagniere die Zahl der Storchenhorste oder sei in einigen Orten gar rückläufig. «Dies könnte sich durch den Nachzug der Erstbrüter aber noch ändern.»

Störche werden in der Regel mit zwei bis drei Jahren geschlechtsreif und suchen sich dann ein ansprechendes Plätzchen für ihr Nest. «Dabei kommt es häufiger zu Interessenkonflikten, wenn ein Jungstorch ein Auge auf das Nest eines Altstorches geworfen hat», erklärte Lehmann. «Blutige und aggressive Kämpfe sind keine Seltenheit.»

Bei neuen Nestern seien die Storchenbeobachter auf interessierte Menschen angewiesen. «Nicht immer wissen die örtlichen Storchenbetreuer, wo gerade ein Nest entsteht. Wir freuen uns über Meldungen aus der Bevölkerung.»

Führt Trockenheit zu Nahrungsmangel?

Der Storchenbestand in Rheinland-Pfalz galt von 1974 bis 1996 als erloschen. 1997 startete ein Wiederansiedlungsprojekt. Träger des Zentrums in der regionalen «Storchen-Hauptstadt» Bornheim ist die vor mehr als 20 Jahren ins Leben gerufene Aktion PfalzStorch, die eine zentrale Rolle bei der Wiederansiedlung der Klapperschnäbel spielt.

Da der Storch ein Wildtier sei, bleibe die Entwicklung spannend und könne nur bis zu einem gewissen Grad geschätzt werden, betonte die Storchenzentrum-Leiterin. «Dies haben wir im vergangenen Jahr in Rheinland-Pfalz sehr deutlich erlebt, als viele Jungstörche aufgrund der langen Regenperiode umkamen.»

Was das bisher sehr trockene Frühjahr bedeute, bleibe abzuwarten. «Würde es so trocken bleiben, kann es zu einem eventuellen Nahrungsmangel für die Jungstörche kommen», erklärte Lehmann. «Dies würde nicht nur den Storch betreffen. Viele andere Vogelarten haben überschneidende Futteransprüche.»

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