Mo., 03.03.2025 , 17:58 Uhr

Todesfahrt in Mannheim

Sicherheitsbehörden: Kein politischer Hintergrund

Mannheim. Die Amokfahrt in der Mannheimer Innenstadt am Rosenmontag hatte offenbar keinen politischen Hintergrund. Das teilen die Staatsanwaltschaft Mannheim, das Landeskriminalamt und das Polizeipräsidium Mannheim am Abend mit. „Im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen konnte die Polizei den 40-jährigen deutschen Tatverdächtigen aus Rheinland-Pfalz festnehmen. Zum jetzigen Stand der Ermittlungen wird nicht von einem politischen Hintergrund ausgegangen“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Die Behörden bestätigen den Tod von zwei Menschen. Fünf Personen seien „schwer verletzt“ worden, fünf weitere erlitten leichte Verletzungen. Alle wurden in verschiedene Krankenhäuser gebracht. Über das Ausmaß und die Schwere der Verletzungen bei den Betroffenen könne bislang keine Aussage getroffen werden.

Das LKA hat im Zusammenwirken mit der Staatsanwaltschaft Mannheim die Ermittlungen übernommen. Am Abend um 20 Uhr gibt es eine Pressekonferenz im Polizeipräsidium Mannheim.

Oberbürgermeister Christian Specht hat sich unmittelbar nach dem Vorfall vor Ort ein Bild verschafft. „Diese abscheuliche unmenschliche Attacke auf friedliche Menschen erschüttert uns alle zutiefst“, erklärt der Verwaltungschef. „Unsere Gedanken sind bei den Toten und Verletzten, ihren Angehörigen und Freunden.“ Bundes-Innenministerin Nancy Faeser, Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Landes-Innenminister Thomas Strobl kommen am Abend nach Mannheim, um gemeinsam mit Oberbürgermeister Christian Specht am Paradeplatz der Opfer zu gedenken.

Die für Dienstag geplanten Fasnachtsumzüge in den Vororten Feudenheim, Neckarau und Sandhofen sind abgesagt worden, der Fasnachtsmarkt am Wasserturm hat nach dem Vorfall geschlossen und die Straßenfasnacht in der Innenstadt findet nicht statt. Oberbürgermeister Christian Specht hat Trauerbeflaggung an den städtischen Dienstgebäuden angeordnet.

Für alle betroffenen Personen und Augenzeugen des Vorfalls hat die Stadt Mannheim eine psychosoziale Notfallversorgung im Congress Centrum Rosengarten mit Kräften aus Mannheim und benachbarten Städten eingerichtet. Sie können sich auch an das Bürgertelefon der Stadt Mannheim unter 0621-293-6370 wenden.

Auch aus Ludwigshafen gibt es eine erste Reaktion. „Die Nachrichten, die uns aus Mannheim erreichen, sind unfassbar und schrecklich. Dort, wo Menschen fröhlich und unbeschwert unterwegs waren, ist von einer Minute auf die andere der reine Horror ausgebrochen. Unser Mitgefühl, unsere Gedanken, unsere Herzen sind in Mannheim bei den Menschen, die Grausamstes erleben müssen“ so Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck. Die Ludwigshafener Feuerwehr steht den Rettungskräften in Mannheim zur Seite. „Wir sind mit unserer Schwesterstadt auf das Engste verbunden. Was immer an Unterstützung benötigt wird, leisten wir gerne. Wir leiden mit unseren Freunden“, so Steinruck weiter. Die OB betonte: „Jetzt ist die Stunde des Innehaltens, der Anteilnahme und des Zusammenhaltens. Die Ermittlungen zu den Ereignissen und deren Hintergründe liegen in den Händen von Polizei und Staatsanwaltschaft.“ Als Ausdruck der Anteilnahme wehen auch die Fahnen in Ludwigshafen auf Halbmast. (wg)

 

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