So., 29.06.2025 , 10:52 Uhr

Haßloch: Achterbahn der Gefühle - Der Holiday Park ist Geschichte

Von außen betrachtet ist es nur ein neuer Name. Doch wer Holiday Park sagt, meint oft auch die eigene Kindheit. Das traditionsreiche Vergnügungsareal in Haßloch hat nach 53 Jahren eine neue Bezeichnung: Plopsaland Deutschland. Damit zog der Park am Wochenende auch namentlich in den belgischen Marken-Kanon ein. «Das ist das Ergebnis eines langen, sorgfältigen Prozesses und einer umfangreichen Marktforschung», heißt es von der Plopsa-Gruppe, die das Areal seit 2010 betreibt.

Die Umbenennung sei kein Selbstzweck, sondern mache «die langfristige Ausrichtung auch nach außen besser sichtbar». Acht Parks in Europa gehören dem Unternehmen, jährlich kommen insgesamt rund 3,5 Millionen Besucher. Im pfälzischen Haßloch unweit der Grenze zu Baden-Württemberg sieht die Gruppe «eine hohe regionale Strahlkraft» und «enormes Wachstumspotenzial».

Zeitgeist zwischen Adrenalin und Attraktionen

50 Millionen Euro seien seit 2010 unter anderem in neue Attraktionen geflossen, heißt es vom Betreiber. Weitere 100 Millionen Euro sollen in den kommenden drei Jahren folgen. «Das Ziel ist klar», sagt ein Sprecher der Gruppe, Plopsaland Deutschland solle «eines der führenden Premium-Freizeitresorts» in Europa werden. Auch aus dem benachbarten Saarland und dem nahen Frankreich kamen bisher Besucher nach Haßloch.

In einer immer schnelllebigeren Gesellschaft gelten Vergnügungsareale als enorm populär. Quality Time lautet das Schlagwort, das bedeutet in etwa: bewusste gemeinsame Zeit. Eltern wollen Momente mit ihren Kindern teilen, weg vom Bildschirm, rein ins Abenteuer.

Wohl nichts ersetzt das Kribbeln im Bauch auf der Achterbahn oder das Lachen mit Freunden im wirklichen Leben. Spannung, Freude, Nervenkitzel – Freizeitparks können echte Gefühle wecken und im Gedächtnis bleiben. Eine Erinnerung an einen solchen Tag hält oft länger als ein Filmabend.

Mehr als Kettenkarussell und Pommesbude

Dabei geht es längst nicht mehr um Fahrgeschäft und Zuckerwatte, sondern um Erlebnisse, die Generationen verbinden. Hinzu kommt ein Urlaubstrend: lieber öfter, dafür kürzer. Der Freizeitpark wird zum Wochenendziel, zur Mini-Auszeit vom Alltag. Das funktioniert, solange Angebot und Anspruch stimmen.

Das ist im Europa-Park im badischen Rust nicht anders, Deutschlands größtem Freizeitpark. Dorthin kamen allein im vergangenen Jahr mehr als sechs Millionen Gäste. «Neben Familien, Freundesgruppen und Schulklassen begrüßen wir zunehmend internationale Besucher», sagt ein Sprecher. Der Park setze auf Innovation, etwa durch Einsatz von Virtual Reality, der traditionelle Fahrgeschäfte wie den «Alpenexpress Enzian» neu inszeniere und aufwerte. Oder mit Mega-Projekten wie der Achterbahn «Voltron Nevera».

Mit rund 5.000 Mitarbeitern ist der Europa-Park nördlich von Freiburg vergleichbar mit einer kleinen Stadt. Dem Sprecher zufolge unterliegen die mehr als 100 Attraktionen einer jährlichen Prüfung durch den Tüv, ergänzt durch tägliche Kontrollen vor Parköffnung. «Alle Attraktionen sind mit zahlreichen Sicherheitssystemen und -sensoren ausgestattet und absolvieren insgesamt über 100 Millionen Fahrten pro Jahr.»

Freizeitareale wie der Europa-Park seien auch deswegen populär, weil sie «echte Erlebnisse und wertvolle gemeinsame Zeit» ermöglichten, meint der Sprecher. «In einer zunehmend digitalen Welt bieten sie einen Ort, an dem Familien zusammenkommen, für jedes Alter etwas Passendes zu finden ist und Erinnerungen fürs Leben geschaffen werden.» Am 12. Juli wird der Park des Mutterunternehmens Mack Rides 50 Jahre alt.

Ein Name, viele Gefühle

Auch in Haßloch haben sich die Attraktionen längst gewandelt. Der frühere «Donnerfluss» – eine Stromschnellenfahrt – wurde zum «DinoSplash». Man rauscht zwischen prähistorischen Kreaturen hindurch, vorbei an Wasserfällen und künstlichen Felsen, fast so dramatisch wie in einem Hollywood-Streifen von Steven Spielberg. Ab Herbst soll die 760 Meter lange Achterbahn «100% Wolf» in Betrieb gehen, angelehnt an den gleichnamigen Animationsfilm.

Doch Besucherinnen und Besuchern fällt der Abschied vom bisherigen Namen alles andere als leicht, wie in Internetforen zu lesen ist. Für viele Ausflügler gehört der Holiday Park zu Rheinland-Pfalz fast wie die Loreley oder die Porta Nigra. Die Marke ist über Jahrzehnte gewachsen, ein emotionaler Fixpunkt für Generationen. Von «einem der spannendsten Transformationsprojekte der Freizeitparkbranche» spricht Plopsa. Als «Signal für noch mehr Unterhaltung» in Haßloch, meint die Gruppe, sei für den Markenwechsel «der ideale Zeitpunkt».

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