Heidelberg. Eine 89-Jährige hat am Samstagnachmittag eine Familie in der Straßenbahn mit „rechtspopulistischen Äußerungen“ beleidigt – und Pfefferspray versprüht. Mehrere Menschen erlitten eine Atemwegsreizung, teilte die Polizei mit.
Sie habe die vierköpfige Familie in der Straßenbahn der Linie 24 immer wieder beleidigt, hieß es. Ein 24-jähriger Mann, der in unmittelbarer Nähe der Seniorin saß, habe die Seniorin für ihr Verhalten gerügt. Sie habe sich durch die verbale Solidarisierung angegriffen gefühlt, Pfefferspray aus der Tasche gezogen und gedroht, es zu benutzen. Dies bemerkten auch andere Fahrgäste, darunter die Familie, und forderten die Frau auf, das Versprühen des Sprays zu unterlassen, auch da sich Kleinkinder in der Bahn befanden. Die 89-Jährige habe das Spray, bei dem es sich um ein Tierabwehrspray handelte, trotzdem kurz vor Erreichen der Haltestelle Bethanienkrankenhaus versprüht – und somit mehrere Menschen verletzt. An der Haltestelle verließen sie und mehrere hustende Fahrgäste mit tränenden Augen die Bahn.
Die Seniorin wollte nach Polizeiangaben flüchten, kam aber aus noch unbekanntem Grund zu Fall und verletzte sich dabei leicht. Die inzwischen verständigte Polizei begleitete sie in ein Krankenhaus zur weiteren medizinischen Abklärung und stellte ihre Personalien fest. Wie viele Personen durch den Angriff verletzt wurden, war noch unklar.
Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung gegen die 89-Jährige. Die Beamten nehmen Hinweise unter der Rufnummer 06221 3418 0 entgegen. (pol/dls)