Mo., 23.06.2025 , 09:39 Uhr

Heidelberg: Aus Entziehungsanstalt «Fauler Pelz» wird Unigebäude

Probleme im «Faulen Pelz» sorgten für Schlagzeilen: Ein Insasse starb den Drogentod. Anwälte prangerten die Zustände in der Einrichtung an. Nun soll das ehemalige Gefängnis Unigebäude werden.

Der Drogentod eines jungen Mannes und der Brandbrief von Anwälten zu angeblich miserablen Zuständen in der Entziehungsanstalt im «Faulen Pelz» in Heidelberg sorgten für Aufruhr im vergangenen Jahr. Nun schließt das Land Baden-Württemberg wie geplant die Einrichtung zum 30. Juni. Das ehemalige Gefängnis werde dann – wie mit der Stadt im Jahr 2023 vereinbart – für die Universität Heidelberg umgebaut, teilte das Sozialministerium mit.

Am Mittwoch würden die letzten Patienten ins Zentrum für Psychiatrie nach Calw verlegt. Zu Spitzenzeiten seien in der Einrichtung mehr als 60 Patienten auf drei therapeutischen und einer Krisen- und Abbruchstation untergebracht gewesen. Im Maßregelvollzug werden suchtkranke und psychisch kranke Straftäter untergebracht und therapiert.

Streit zwischen Stadt und Land zur Nutzung des «Faulen Pelzes»

Seit August 2023 hatte das Land das ehemalige Gefängnis in der Heidelberger Innenstadt als Entziehungsanstalt für drogenabhängige Straftäter genutzt. Dafür war das Gebäude für rund elf Millionen Euro saniert worden. Hintergrund für die zeitlich begrenzte Umnutzung war die damalige Überbelegung der sieben Zentren für Psychiatrie im Land. Die Stadt Heidelberg wollte den Komplex allerdings für die Universität nutzen.

Am 14. Februar vergangenen Jahres starb dann ein 27-jähriger Insasse «infolge einer Intoxikation mit einem synthetischen Cannabinoid», wie die Staatsanwaltschaft Heidelberg mitteilte. Woher die Drogen stammten, konnten die Ermittler letztlich nicht klären. Ende Februar 2024 schrieben zudem 21 Strafverteidiger in einem Brief von «unwürdigen und skandalösen» Zuständen im «Faulen Pelz». Sozialminister Manne Lucha (Grüne) wies die Vorwürfe im Sozialausschuss des Landtages zurück.

Künftig soll es einen Neubau mit Bibliothek geben

Das Ex-Gefängnis soll laut Finanzministerium von 2027 an für die Universität Heidelberg umgebaut und saniert werden. Die Übergabe an die Universität soll demnach 2029 erfolgen, die dort nach eigenen Angaben geisteswissenschaftliche Fächer unterbringen will. Zudem soll es laut Finanzministerium einen Neubau für das Institut für Europäische Kunstgeschichte inklusive Bibliothek geben.

Das könnte Dich auch interessieren

20.10.2025 Mannheim: Mietpreisbremse bleibt – Einigung zwischen Grünen und CDU im Landtag Mannheim. Im Streit um die Verlängerung der Mietpreisbremse in Baden-Württemberg haben sich die Landtagsfraktionen von Grünen und CDU geeinigt. Nach Informationen des Mannheimer Morgen will nun auch die grüne Fraktion dem Entwurf von Bauministerin Nicole Razavi (CDU) zustimmen. Damit kann das Thema bei der Kabinettssitzung am Dienstag (21. Oktober) beschlossen werden. Die Grünen hatten ihre 20.10.2025 Heidelberg: Auszeichnungen für junge Heidelberger Forscherinnen und Forscher Heidelberg. Die Universität Heidelberg ehrt am Freitag, 24. Oktober, herausragende wissenschaftliche Leistungen ihres Nachwuchses. In der Aula der Alten Universität werden die Ruprecht-Karls-Preise sowie der Fritz-Grunebaum-Preis verliehen. Die Ruprecht-Karls-Preise, jeweils mit 3.000 Euro dotiert, gehen in diesem Jahr an fünf junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler:Dr. Nicole Sara Colaianni (Geschichte), Dr. Julia Lemp (Global Health), Dr. Letitia 25.09.2025 Walldorf/Brüssel:EU-Kommission ermittelt gegen deutschen Softwarekonzern SAP Brüssel/Walldorf (dpa) – Die EU-Kommission hat Ermittlungen gegen den deutschen Softwarekonzern SAP wegen möglicher wettbewerbswidriger Praktiken eingeleitet. Der Konzern steht im Verdacht, den Wettbewerb bei Wartungs- und Supportdienstleistungen verzerrt zu haben, wie die Brüsseler Behörde mitteilte. Konkret geht es demnach um die Frage, ob konkurrierende Unternehmen, die ebenfalls Wartungen für die Software des deutschen Konzerns anbieten, wettbewerbswidrig benachteiligt 18.09.2025 Heidelberg: Parksünder mit Scan-Auto gesucht Heidelberg/Stuttgart (dpa) – Heidelberg setzt ab sofort als eine der ersten Kommunen bundesweit auf ein Scan-Auto im Kampf gegen Parksünder. Das Scan-Auto soll laut Stadtverwaltung in zwei Bezirken der rund 155.000-Einwohner-Stadt in Baden-Württemberg eingesetzt werden. Dabei soll es mit Kameras abgestellte Autos ohne gültige Parkerlaubnis erfassen – etwa ohne gültigen digitalen Parkschein oder Anwohnerparkausweis. Zunächst geht es um