Für ihren Lyrikband „meine Faust“ hat Sibylla Vričić Hausmann den mit 10.000 Euro dotierten Clemens-Brentano-Preis für Literatur der Stadt Heidelberg erhalten. Die in Leipzig lebende Autorin nahm die Auszeichnung am gestrigen Mittwoch aus den Händen von Bürgermeisterin Martina Pfister im Gebäude Prinz Carl entgegen. Der Preis wurde in diesem Jahr zum 31. Mal verliehen. Die Jury hatte die Entscheidung für Vričić Hausmann im April dieses Jahres gefällt. In der Begründung heißt es: „In ihrem zweiten, raffiniert komponierten Lyrikband ‚meine Faust‘ lotet die Schriftstellerin Sybilla Vričić Hausmann das spannungsreiche Verhältnis zwischen den Rollen als Autorin und als Mutter aus. Mit vielschichtigen stilistischen, sprachlichen und kontextuellen Anklängen, die von Yoko Ono bis zur Bibel reichen, entwirft sie eine kritische Ästhetik der Mutterschaft. Und öffnet im Wechselspiel zwischen konkreter Anschauung und theoretischer Reflexion zugleich unseren Blick dafür, in welcher Weise weibliche Wut poetisch ausgedrückt werden kann.“ Der Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg wird seit 1993 jährlich im Wechsel in den Gattungen Lyrik, Erzählung, Essay und Roman an deutschsprachige Autorinnen und Autoren vergeben, die mit ihren Erstlingswerken bereits die Aufmerksamkeit der Kritiker und des Lesepublikums auf sich gelenkt haben. (Stadt Heidelberg/mj)