So., 03.09.2023 , 09:00 Uhr

Heidelberg: Ermittlung zu totem Corona-Patienten - Prozess wegen übler Nachrede

Nach dem Tod eines angeblich wegen fehlender Corona-Impfung nicht behandelten Patienten im Klinikum Karlsruhe hat die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen beendet. Es habe keine Hinweise auf unterlassene Hilfeleistung gegeben, sagte ein Sprecher. Das Verfahren sei im Frühjahr eingestellt worden. Dennoch soll der Fall aus dem Herbst 2021 ein Nachspiel vor Gericht haben: Weil eine Rechtsanwältin Stimmung gegen das Krankenhaus gemacht hatte, beantragte die Staatsanwaltschaft Heidelberg im Juni einen Strafbefehl wegen übler Nachrede. Es geht laut einem Sprecher der Behörde um 60 Tagessätze à 200 Euro, also 12.000 Euro. Da die Frau den Strafbefehl nicht akzeptiert habe, sei für den 25. Oktober am Amtsgericht Heidelberg eine Verhandlung dazu angesetzt worden. Der Vorfall hatte vor allem deshalb Aufsehen erregt, weil ein Video auftauchte, das den Mann auf dem Boden liegend in einem Zimmer der Klinik zeigen sollte. In sozialen Netzwerken empörten sich viele. Mehrere Anzeigen gingen bei der Polizei ein. Per Pressemitteilung wies die Klinik die Vorwürfe entschieden zurück und stellte ihrerseits Strafanzeige. „Das Klinikum hat eine umfassende Behandlungspflicht gegenüber allen Patientinnen und Patienten, die es in jedem Fall und unabhängig vom individuellen Impfstatus der behandlungsbedürftigen Personen grundsätzlich uneingeschränkt wahrnimmt“, hieß es weiter. Die Karlsruher Staatsanwaltschaft leitete ein Todesermittlungsverfahren ein. Der Obduktion der Leiche zufolge war der Mann an Atemversagen bei einer schweren Lungenentzündung gestorben. Er habe einen positiven Corona-Schnelltest gehabt. (lsw/mj)

Das könnte Dich auch interessieren

09.10.2025 Streit über Corona-Hilfen - Teil der Unternehmer gewinnt Mannheim. Der Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg hat im Streit um die Rückzahlung von Corona-Soforthilfen in fünf Fällen den Unternehmern recht gegeben. Sie müssen nach der Entscheidung des Gerichts das Geld aus der Corona-Pandemie nicht an das Land zurückzahlen. Unter diesen Fällen ist beispielsweise der des Friseurs Holger Schier aus Heidenheim an der Brenz, bei dem es 01.10.2025 Gericht verhandelt über Musterklagen zu Corona-Soforthilfen Mannheim. Der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg verhandelt am Donnerstag über Rückzahlungsaufforderungen von Corona-Soforthilfen durch das Land. Insgesamt knapp 1.600 Klagen wurden laut L-Bank eingereicht. Vier Musterfälle werden am Donnerstag und zwei weitere am kommenden Dienstag in Mannheim verhandelt. Sie stehen beispielhaft für Hunderte anderer Verfahren, die vorerst ruhen. Bei den sechs Musterfällen geht es bereits in die 14.06.2025 Rheinland-Pfalz: Millionenbetrug durch falsch abgerechnete Corona-Tests Mainz (dpa). Durch Betrug mit falsch abgerechneten Corona-Tests ist in Rheinland-Pfalz ein Millionenschaden entstanden. In vier Verfahren gegen Betreiber von Corona-Teststellen sei es bislang zu einer rechtskräftigen Verurteilung gekommen, teilte Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) in Mainz mit. Die Verurteilten hätten zum Teil mehrere Einrichtungen betrieben. Der durch die Gerichte bisher rechtskräftig festgestellte Vermögensschaden betrug nach 15.12.2025 Frankenthal: Prozess um Messerangriff in Lehrerzimmer beginnt Frankenthal (dpa/lrs) – Vor der Großen Jugendkammer des Landgerichts Frankenthal beginnt am Montag (9.00 Uhr) der nicht öffentliche Prozess gegen eine Jugendliche wegen versuchten Totschlags. Die Beschuldigte soll Ende Mai im Lehrerzimmer ihrer Schule in Ludwigshafen eine Lehrerin mit einem Messer angegriffen haben, «um sie zu töten», so das Gericht. Die Lehrerin habe den Angriff abwehren und der