Sozialminister Manne Lucha (Grüne) hat den Heidelberger Gemeinderat leidenschaftlich um grünes Licht für die Nutzung des Ex-Knasts „Fauler Pelz“ für die Behandlung drogenabhängiger und psychiatrisch erkrankter Straftäter gebeten. „Die Notlage macht auch vor Heidelberg nicht Halt“, sagte er am Donnerstagabend vor dem Gremium mit Blick auf Überbelegungen in den Kliniken für Psychiatrie. Diese sind zu einem Drittel überbelegt.
Lucha betonte, das Misstrauen der Stadträte gegen den Maßregelvollzug sei nicht begründet. Sie glauben nicht an die vom Ministerium angekündigte Interimslösung bis Sommer 2025 und wollen das Gebäude für die Universität vorhalten. Dem entgegnete Lucha: „Ich gebe ihnen mein Ehrenwort, dass das nicht passieren wird.“ Er sei an einer einvernehmlichen Lösung interessiert und wolle die „kalte Schulter“ des Gemeinderats aufweichen. Dieser habe auch eine Allgemeinwohlverpflichtung.
Der Gemeinderat sollte am Abend über einen Vorschlag von Oberbürgermeister Eckart Würzner (parteilos) abstimmen, den Bauantrag des Landes für die Umwandlung des Ex-Knasts ein Jahr zurückzustellen. (lsw/wg)