Sa., 29.01.2022 , 08:20 Uhr

Heidelberg: Opferbeauftragter - Gedenkort soll an Amoklauf-Betroffene erinnern

Der Opferbeauftragte der Landesregierung würde einen Gedenkort für die Opfer des Amoklaufes an der Universität Heidelberg begrüßen. «Es ist wichtig, dass in irgendeiner Form der erschossenen Studentin und ihrer drei verletzten Kommilitonen gedacht wird», sagte Alexander Schwarz der Deutschen Presse-Agentur. Das müsse allerdings mit den Angehörigen der getöteten 23-Jährigen abgestimmt werden. Die Studentenvertreter hatten einen permanenten Trauerort auf dem Campus ins Gespräch gebracht. Dort werden schon an verschiedenen Stellen, etwa in der Mensa, Blumen abgelegt.

«Der Ort, der die größte Beachtung findet, wäre ein Kandidat für eine permanente Lösung», sagte eine Mitarbeiterin der Verfassten Studierendenschaft. In den vergangenen Tagen boten Seelsorger in der Peterskirche Gespräche über die Tat an. Auf dem Campus gibt es bei der Bioinformatik und in einem vom Studierendenwerk eingerichteten Raum Rückzugsmöglichkeiten. Der Saal, in dem das Verbrechen geschah, wird nach Auskunft der Vertreterin der Studierendenschaft in diesem Semester nicht mehr genutzt.

Bei einer Trauerfeier in der Peterskirche verbunden mit einer Schweigeminute erinnert die Universität Heidelberg am kommenden Montag an die Geschehnisse, «die an diesem Tag eine Woche zuvor die akademische Gemeinschaft und alle mit ihr verbundenen Menschen zutiefst getroffen und erschüttert haben».

Bei der Bewältigung der psychischen und finanziellen Folgen des Attentats, bei dem am vergangenen Montag ein 18-Jähriger eine 23-Jährige erschoss, drei weitere Studenten verletzte und sich selbst tötete, sieht sich der Landesopferbeauftragte als Lotse im Hilfesystem.

Schwarz hatte einen Tag nach dem Amoklauf eine Koordinierungsgruppe Opferhilfe ins Leben gerufen und am darauffolgenden Tag eine Videoschaltkonferenz einberufen. Zu den Akteuren gehören neben Schwarz Vertreter von Stadt, Universität, Polizei sowie von der Unfallkasse, über die alle Studentinnen und Studenten als Universitätsangehörige automatisch versichert sind.

Je nach Betroffenheit kann Verletzten, Freunden und Angehörigen der Opfer oder Menschen, die zur Tatzeit im Gebäude waren, ein passendes Angebot gemacht werden. Schwarz: «Es gibt die unterschiedlichsten Bedürfnisse, die Ereignisse zu verarbeiten.»

In Heidelberg herrsche die Sondersituation, dass dort bereits lange Profis zum Thema Traumabewältigung arbeiteten, namentlich in der Psychotraumatologischen Ambulanz des Universitätsklinikums und der Psychotherapeutischen Hochschulambulanz. Wie viele Menschen von den diversen Angeboten Gebrauch gemacht haben, wollte der frühere Leitende Oberstaatsanwalt, der seit Juli 2021 das Ehrenamt ausfüllt, nicht sagen.

Amoklauf Gedenkort heidelberg

Das könnte Dich auch interessieren

02.06.2025 Mannheim: Millionen Betroffene sexualisierter Gewalt – auch digitale Kanäle spielen zentrale Rolle Fast 13 Prozent der Deutschen im Alter zwischen 18 und 59 Jahren haben in ihrer Kindheit oder Jugend sexualisierte Gewalt erlebt. Das entspricht rund 5,7 Millionen Menschen. Besonders häufig betroffen sind Frauen – in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen liegt der Anteil sogar bei über 27 Prozent. Mannheim. Das sind zentrale Ergebnisse der ersten 04.12.2025 Heidelberg: Sternschnuppen-Schau - Wie man die Geminiden am Himmel findet Heidelberg/Berlin (dpa) – Wer sich bei Wünschen nicht nur auf den Weihnachtsmann verlässt, kann im Advent in der Regel auch zuverlässig auf Sternschnuppen setzen: Die Geminiden sind ein reichhaltiger Sternschnuppenstrom in der Vorweihnachtszeit. Dieser startet nach Angaben der Stiftung Planetarium Berlin am kommenden Sonntag (7.12.) und ist bis 17. Dezember aktiv.Der Höhepunkt wird laut Carolin Liefke vom Haus 20.11.2025 Heidelberg/Schwetzingen: Leck repariert – 30.000 Haushalte erhalten wieder Fernwärme Heidelberg (dpa/lsw) – Nachdem ein Bagger eine Transportleitung für Fernwärme stark beschädigt hat, ist das Leck repariert worden. Etwa 30.000 Haushalte waren von dem Vorfall betroffen, wie eine Sprecherin der Stadtwerke Heidelberg sagte. Nach der Reparatur am Morgen könne es nun aber noch dauern, bis die Fernwärme wieder bei den Betroffenen ankommt. Man rechne mit der vollen Funktionsfähigkeit 14.11.2025 JIM-Studie 2025: Neue Daten zur Mediennutzung unter Jugendlichen Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest hat die JIM-Studie 2025 vorgestellt. Die Untersuchung zeigt jedes Jahr, wie Jugendliche in Deutschland Medien nutzen. Aktuell verbringen 12- bis 19-Jährige im Schnitt knapp vier Stunden täglich am Smartphone. Viele von ihnen sagen, dass ihnen die eigene Kontrolle über die Bildschirmzeit schwer fällt. WhatsApp bleibt mit 96 Prozent die wichtigste App