Insgesamt 13 Traditionen sind am Donnerstag offiziell in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden. Dazu zählen unter anderem das Singen des Steigerlieds als «Hymne des Bergbaus» sowie die Hip-Hop-Kultur in Heidelberg und ihre Vernetzung in Deutschland, sagte Christoph Wulf, Vizepräsident der Deutschen Unesco-Kommission, beim Festakt in Potsdam am Donnerstag.
Die Pflege von Bräuchen und Fertigkeiten stifte ein Stück weit Identität und schaffe ein Zugehörigkeitsgefühl, führte Wulf aus. Vereinfacht gesprochen: «Wir sind die, die das machen.» Die Bräuche zahlten maßgeblich auf die Bildung einer Gesellschaft ein.
Das immaterielle Kulturerbe repräsentiert nach Angaben der Unesco eine lebendige Alltagskultur, die über Generationen weitergegeben wird. Dazu zählten Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Bräuche und Feste sowie Naturheilkunde und Handwerkstechniken. In dem bundesweiten Verzeichnis gibt es inzwischen 144 Einträge. Dazu zählen unter anderem die Falknerei oder Posaunenchöre.
Im Saarland wird das Unesco-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes seit 2022 umgesetzt. Neben dem Steigerlied gehören die Gehöferschaft Wadrill, das Nikolauspostamt, das Festival Perspectives, die Arbeitskammer, der Viez und das Mundarttheater zum Immateriellen Kulturerbe des Landes. (dpa)