Mi, 19.07.2023 , 12:39 Uhr

Heidelberg: Räude, Kot und tote Tiere - Füchse verursachen Probleme im Zoo und sollen bejagt werden

Heidelberg. Füchse bereiten dem Zoo Heidelberg in diesem Jahr große Probleme. Wie der Zoo mitteilte, seien andere Methoden, den Bestand zu kontrollieren nicht erfolgreich gewesen – daher sollen die Füchse nun bejagt werden.

Seit vielen Jahren leben im Zoo Heidelberg Füchse in Nachbarschaft zu den Zootieren, heißt es in einer Mitteilung. Die Population sei lange gleich geblieben – diese Situation habe sich geändert. Momentan lebten zwischen 15 und 25 Füchse im Zoo. Die Folgen dieses viel zu hohen Bestandes auf dem Zoogelände seien inzwischen durch den Verlust von Zootieren deutlich spürbar und sichtbar. Außerdem hielten sich die Füchse oft in den Ställen auf und verschmutzten dort das Futter der Zootiere mit Kot. Wie der Zoo weiter mitteilte, haben die Füchse die Scheu vor Besuchern weitgehend verloren und kommen ihnen bedenklich nahe.

Ein Großteil der Füchse sei derzeit stark mit der Krankheit Räude befallen. Die Fuchsräude sei auf viele Raubtiere und Hunde übertragbar. Für andere Tiere könne eine Infektion mit Staupe, einer Viruserkrankung, oder dem Fuchsbandwurm, einem Parasiten, der über den Kot übertragen wird, tödlich sein.

„Die Probleme, die die Füchse im Zoo verursachen, werden immer größer. Wir treffen ständig schwerkranke Füchse im Zoo an“, teilte Zoodirektor Klaus Wünnemann mit. In den vergangenen zwei Monaten seien bereits zehn Füchse tot im Zoo aufgefunden worden, die meisten im Heu, das andere Tiere fressen.

„Wir wollen gerne weiterhin Lebensraum für Füchse sein. Unsere Aufgabe ist es jedoch, den Bestand so zu begrenzen, dass er die Erfüllung der Aufgaben des Zoos nicht gefährdet“, sagte Wünnemann. Wegen der Probleme und Gefahren, die von den Füchsen verursacht werden, müsse

eine gezielte Bejagung von fachkundigen Jägern erfolgen. Die erlegten Füchse sollen im Anschluss pathologisch untersucht werden, um weitere Erkenntnisse über die Füchse im Zoo zu gewinnen.

Der Zoo weist darauf hin, die Situation jedes Jahr aufs Neue zu bewerten. „Wir töten die Füchse nicht gerne, aktuell ist es jedoch unsere einzige wirksame Handlungsoption“, sagte Wünnemann.

Der Zoo Heidelberg ist auch Lebensraum für Wildtiere. Wie der Zoo mitteilte, müsse er die Bestände der Wildtiere im Blick haben, um seltene Arten zu fördern oder Bestände zu begrenzen. (dls)

Füchse heidelberg tiere Zoo Heidelberg
Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

03.05.2024 Heidelberg: Zoo meldet erfolgreiche Nachzucht bei Socorrotaube Sie sind unscheinbar und in der Natur ausgestorben: Socorrotauben. Der Heidelberger Zoo meldet nun eine erfolgreiche Nachzucht. Heidelberg. Der Heidelberger Zoo ist stolz auf eine erfolgreiche Nachzucht von Socorrotauben. Wie der Tierpark am Donnerstag mitteilte, sind im Zoo binnen eines Jahres zehn Socorrotauben geschlüpft. Insgesamt leben demnach weltweit weniger als 200 Tiere dieser Vogelart – ein 23.04.2024 Heidelberg: Gorillas im Zoo haben neue Mitbewohnerin Heidelberg. Die Gorillagruppe im Zoo Heidelberg hat eine neue Mitbewohnerin, das Weibchen „Jamila“ ist am Montag aus dem Allwetterzoo Münster an den Neckar umgezogen. Der Transport verlief problemlos, in den nächsten Tagen darf „Jamila“ sich zunächst an die neue Umgebung und die Pfleger gewöhnen, bevor sie mit den anderen beiden Gorillas zusammengeführt wird. Wie der 11.04.2024 Heidelberg: Nachwuchs bei den Stachelschweinen im Zoo Heidelberg. Das Stachelschweinpaar im Zoo Heidelberg hat Ende März zwei Jungtiere zur Welt gebracht. Wie der Zoo mitteilte, können Besucher die muntere Familie gut in ihrer Höhle beobachten und zusehen, wie die kleinen Stachelträger herumtollen und sich gemütlich an die Eltern kuscheln. Der Nachwuchs ist etwa 30 Zentimeter groß, bei der Geburt wiegt er etwa 26.09.2023 Heidelberg: Seit 1985 im Zoo - Schimpansin Heidi stirbt mit 52 Jahren Heidelberg. Die Tierpfleger im Affenrevier des Heidelberger Zoos mussten sich in der vergangenen Woche von dem Schimpansenweibchen Heidi verabschieden. Sie starb im stolzen Alter von 52 Jahren, teilte der Zoo mit. Die Schimpansin habe am 20. September deutliche Anzeichen vonS Chwäche gezeigt, konnte nicht mehr aufstehen und reagierte kaum noch auf Artgenossen sowie Pfleger und