Aus Sicht von Uwe Pilz von der Vereinigung der Sternfreunde lohnt es sich aber wegen des Mondes nicht, einen wirklich dunklen Standort aufzusuchen. «Den vollen Lichterglanz der Städte sollte man dennoch meiden.»
Um die Geminiden zu entdecken, muss man nach Liefkes Angaben das Sternbild Zwillinge suchen. Dieses gehe in den Abendstunden am Osthimmel auf. Daher sei die ganze Nacht hindurch mit Sternschnuppen zu rechnen. «Wer das Sternbild Zwillinge nicht kennt: Es befindet sich links oberhalb vom Orion am Himmel», erklärte die stellvertretende Leiterin des Hauses der Astronomie.
Besonders hell im Sternbild Zwillinge seien die beiden Hauptsterne Castor und Pollux, die nach einem Zwillingspaar aus der griechischen Mythologie benannt sind. «Das Auffinden ist in diesem Jahr nicht schwer: Der auffällig helle Planet Jupiter steht mitten in den Zwillingen rechts unterhalb von Castor und Pollux, mehr braucht es als Anhaltspunkt eigentlich nicht», erläuterte Liefke. Pilz rät mit Blick auf die Nacht zum 14. Dezember: «Am besten wird man sie in der zweiten Nachthälfte sehen, wenn die Zwillinge – das Ursprungssternbild – hoch am Himmel stehen.»
Der scheinbare Ausstrahlungspunkt der Sternschnuppen liegt laut dem Haus der Astronomie knapp über Castor, dem oberen der beiden Zwillingssterne. Allerdings kommen die Geminiden nicht wirklich aus dem Sternbild, das auf Lateinisch Gemini heißt. Es handele es sich nur um einen perspektivischen Effekt, ähnlich wie bei einer Autofahrt durch einen Schneeschauer.
Die Geminiden übertreffen in ihrer Intensität sogar ihr sommerliches Gegenstück, die Perseiden, wie die Stiftung Planetarium Berlin berichtet. Im Vergleich zu anderen Sternschnuppenströmen seien sie mit etwa 35 Kilometern pro Sekunde jedoch relativ langsam.
Anders als bei vielen anderen Sternschnuppenströmen ist ihre Quelle ein Asteroid namens Phaethon und kein Komet. Da seine Bahn seit einigen Jahren näher an jene der Erde heranrücke, könne man tendenziell mehr Sternschnuppen sehen, erklärt das Haus der Astronomie. Bei dunklem Himmel seien etwa 50 Sichtungen pro Stunde möglich.