Fr., 15.11.2024 , 12:18 Uhr

Heilbronn: Prozessauftakt nach Anschlagsplan auf Synagoge in Heidelberg - Geständnisse im Dezember erwartet

Zwei junge Männer tauschen sich in Chats über mögliche Anschläge auf jüdische Einrichtungen in Heidelberg und Frankfurt am Main aus. Nun sitzen sie nebeneinander auf der Anklagebank.

Heilbronn/Heidelberg. Zwei junge Männer sollen nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft einen Anschlag auf eine Synagoge in Heidelberg oder eine jüdische Einrichtung in Frankfurt am Main geplant haben. Der 25-Jährige und sein 18 Jahre alter Freund stehen seit heute in Heilbronn vor Gericht. Ihre mutmaßlichen Anschlagspläne waren im Mai bekanntgeworden. Ein dritter, ebenfalls angeklagter 25-Jähriger soll von den Plänen gewusst und den gleichaltrigen Tatverdächtigen zum Flughafen gebracht haben, als sich dieser zunächst in Syrien islamistischen Kämpfern anschließen wollte.

Der Fall wird vor der Jugendkammer des Landgerichts verhandelt, weil der Angeklagte mit deutscher und türkischer Staatsangehörigkeit erst 18 Jahre alt ist. Dennoch muss das Gericht bei den zwei 25-jährigen Deutschen das Erwachsenenstrafrecht anwenden. Es soll bis Ende Januar verhandelt werden. Die drei Angeklagten wollten sich erst am 10. Dezember zu den Vorwürfen äußern. Der Vorsitzende Richter ließ aber erkennen, dass die Kammer dann mit Geständnissen rechnet.

Reise ins Kriegsgebiet misslang

Die Staatsanwaltschaft zeigte sich zum Prozessauftakt überzeugt, dass sich der 25-Jährige und sein jüngerer Bekannter unter anderem über den Messenger-Dienst WhatsApp über eine Ausreise nach Syrien ausgetauscht und einen Terroranschlag auf eine jüdische Einrichtung in Heidelberg oder Frankfurt geplant haben. Doch die Reise nach Syrien misslang, er kam nur bis in die Türkei.

Ihm wirft die Staatsanwaltschaft vor, eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet und sich zu einem Mord verabredet zu haben. Dem 18-Jährigen wird Beihilfe zur Anschlagsplanung sowie ebenfalls die Verabredung zum Mord vorgeworfen. Der zweite 25-Jährigen sitzt wegen mutmaßlicher Beihilfe auf der Anklagebank. (dpa/lsw)

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