Mi., 05.07.2023 , 08:44 Uhr

Hessen: Zahl der Kinder mit extremem Übergewicht steigt

Bewegungsmangel und schlechte Ernährung führen zu extrem starken Übergewicht. Immer mehr Kinder sind betroffen, die Beschränkungen während der Corona-Pandemie haben die Entwicklung offenbar verstärkt.

Die Zahl der Kinder mit krankhaftem Übergewicht in Hessen ist nach einer Auswertung der Krankenkasse Barmer in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Wurde 2012 noch bei rund 22 400 Mädchen und Jungen im Alter bis 14 Jahre die Diagnose Adipositas gestellt, waren es im Jahr 2021 bereits 27 200 Betroffene. Das entspricht einem Zuwachs von mehr als 21 Prozent, wie die Krankenkasse der Deutschen Presse-Agentur unter Berufung auf ihren Barmer Arztreport mitteilte. Die Corona-Pandemie habe die negative Entwicklung verstärkt.

Als adipös gelten Menschen mit einem Body Mass Index (BMI) von mehr als 30, Übergewicht beginnt bei einem BMI von über 25. Der BMI wird aus Körpergröße und -gewicht berechnet.

«Während der Corona-Pandemie hat sich die ohnehin steigende Zahl der Adipositas-Diagnosen unter Kindern leider weiter vergrößert», sagte Barmer-Landeschef Martin Till. So sei die Zahl der Kinder mit extremem Übergewicht in Hessen zwischen 2019 und 2021 um mehr als 15 Prozent gestiegen. Das Plus liege deutlich über dem Schnitt der Vorjahre.

Als Gründe dafür nannte Till unter anderem die Phasen mit digitalem Unterricht sowie Kontakt- und Sporteinschränkungen. Dies habe zwar sicherlich die Ausbreitung des Corona-Virus gebremst. «Aber auch hier gibt es keine Wirkung ohne Nebenwirkung, denn Bewegungsmangel kann Adipositas auch in jungen Jahren erheblich begünstigen.»

Adipositas kommt anteilsmäßig bei den 13- bis 14-Jährigen am stärksten vor, das waren im Jahr 2021 hessenweit etwa 6000 Kinder in der Altersgruppe. Doch laut der Barmer-Auswertung wird auch schon im Vorschulalter (Zwei- bis Fünfjährige) immer öfters extremes Übergewicht festgestellt. Über alle Altersgruppen hinweg sind mehr Jungen (15 300) als Mädchen (11 900) extrem übergewichtig.

Den betroffenen Kindern könne mit Bewegungsangeboten und der Vermittlung von Wissen über Ernährung geholfen werden, erklärte Barmer-Landeschef Till. Auch in Kindergarten und Grundschule sei das wichtig, sonst drohten schwere Folgeerkrankungen.

Auch immer mehr Erwachsene in Hessen haben extremes Übergewicht. Ihre Zahl stieg zwischen 2012 und 2021 um fast 32 Prozent auf 634 200. In den verschiedenen Altersgruppen lag der Adipositas-Anteil bei den 70- bis 79-Jährigen mit rund 16 Prozent am höchsten. (dpa)

Gesundheit Hessen

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