Neustadt an der Weinstraße setzt ein starkes Zeichen der Solidarität: Drei ausgemusterte, aber voll funktionstüchtige Feuerwehrfahrzeuge wurden heute an die ukrainische Partnerstadt Mukatschewo übergeben. Oberbürgermeister Marc Weigel überreichte zwei Tanklöschfahrzeuge und eine Drehleiter an eine Delegation aus der Westukraine.
„Diese Fahrzeuge sind zwar nicht mehr neu, aber top gewartet und einsatzbereit“, sagte OB Weigel. „In Mukatschewo können sie noch viele Jahre wertvolle Dienste leisten.“ Die Idee zur Spende hatte der Oberbürgermeister selbst initiiert. Neben den Einsatzfahrzeugen erhielten die ukrainischen Gäste auch rund 650 Kleidungsstücke aus dem Bestand der Neustadter Feuerwehr – darunter Jacken, Bund- und Latzhosen.
Vier Feuerwehrleute aus Mukatschewo wurden in Neustadt auf die Fahrzeuge geschult. Vizebürgermeisterin Julia Taips begleitete die Delegation und übernahm die Übersetzung. Wegen versicherungsrechtlicher Hürden reisten die ukrainischen Einsatzkräfte selbst an, um die Fahrzeuge zu übernehmen und nach aufwendigen Formalitäten eigenständig in ihre Heimat zu überführen.
Die drei Fahrzeuge waren bis Ende 2024 in Neustadt im Einsatz und wurden durch moderne Einsatzwagen ersetzt. Anstatt sie zu verkaufen, entschied sich die Stadt für die Spende im Sinne der Solidaritätspartnerschaft, die seit 2023 mit Mukatschewo besteht.
Mukatschewo liegt in der westukrainischen Oblast Transkarpatien und gilt als vergleichsweise sichere Region. Die örtliche Feuerwehr wird jedoch regelmäßig in östlich gelegene Kriegsgebiete abkommandiert – dort, wo russische Angriffe schwere Schäden hinterlassen.
Vizebürgermeisterin Taips bedankte sich herzlich für die Hilfe: „Diese Fahrzeuge werden uns helfen, Leben zu retten – und sie stehen symbolisch für eine tiefe Freundschaft.“ Während ihres Aufenthalts in Neustadt erreichte sie erneut eine Luftalarmmeldung aus Mukatschewo. „Das ist unser trauriger Kriegsalltag“, sagte sie.
Die Stadt Neustadt plant weitere Hilfsaktionen und möchte die Partnerschaft mit Mukatschewo langfristig ausbauen. Bereits in der Vergangenheit hatte es Jugendbegegnungen, Schulmöbelspenden und Hilfstransporte gegeben.