Mo., 11.11.2024 , 13:09 Uhr

Karlsruhe: FDP-Politiker Christian Jung aus Heidelberg scheitert mit Papierspende für Wahlleiterin

Er hat die Bedenken der Bundeswahlleiterin ernst genommen und in sozialen Medien zu Papierspenden aufgerufen. Nun ist FDP-Landtagsmitglied Christian Jung höchstpersönlich nach Wiesbaden gefahren.

Wiesbaden/Karlsruhe. Er hat es als Akt für die Demokratie bezeichnet, auch wenn die Papierindustrie längst Entwarnung gegeben hat: Der baden-württembergische FDP-Politiker Christian Jung ist mit dem Versuch gescheitert, Bundeswahlleiterin Ruth Brand persönlich Papier für die Bundestags-Neuwahl zu spenden.

Dafür ist der 46-Jährige extra aus dem Landkreis Karlsruhe nach Wiesbaden zum Statistischen Bundesamt, dem Sitz der Bundeswahlleiterin, gefahren. Doch an der Pforte habe man ihm im Auftrag der Hausleitung mitgeteilt, es gebe genug Papier, sagte Jung. Der Einlass sei ihm verwehrt worden.

Hintergrund ist ein Brief Brands an Kanzler Olaf Scholz (SPD) in der Debatte um einen Termin für die Neuwahl des Bundestags. Darin wies sie unter anderem auf mögliche organisatorische Hürden etwa in Bezug auf die Beschaffung der Wahlunterlagen hin. «Hierbei ist insbesondere in den letzten Jahren die Beschaffung von Papier und die Beauftragung geeigneter Druckdienstleister zunehmend erschwert und mit längerem Vorlauf verbunden», heißt es darin. Laut der deutschen Papierindustrie ist das aber kein Thema.

Dennoch brach eine Diskussion darüber los, dass möglicher Papiermangel die Neuwahl verzögern könnte. Der Landtagsabgeordnete Jung griff dies am Sonntag auf und veröffentlichte in sozialen Netzwerken einen Aufruf, der Bundeswahlleiterin Papier zu spenden. Dieser wurde vielfach kommentiert, auch kündigten Menschen Bestellungen an, die sie direkt an die Adresse der Bundeswahlleiterin liefern lassen wollten.

Nach seinem Besuch in Wiesbaden mit seinem Partei- und Landtagskollegen Erik Schweickert sagte er: «Es gibt jetzt keine Ausreden mehr für zügige Neuwahlen.» Mit Verweis auf die in Baden-Württemberg stark vertretene Papier- und Druckindustrie bot er Bundeswahlleiterin Brand jedoch noch einmal Unterstützung aus dem Südwesten an.

Christian Jung stammt aus Heidelberg, war von 2017 bis 2021 Mitglied im Bundestag und ist seit 1. Mai Mitglied des baden-württembergischen Landtags. (dpa/lsw/dls)

baden-württemberg karlsruhe Politik

Das könnte Dich auch interessieren

24.10.2025 Bayaz sieht Baden-Württemberg trotz Krise auf Zukunftskurs Finanzminister Bayaz sieht trotz Herausforderungen in der Autoindustrie Baden-Württemberg weiter auf einem innovativen Kurs und setzt auf neue Branchen wie KI, Biotechnologie und Raumfahrt. Stuttgart. Baden-Württembergs Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) sieht trotz der Krise in der Autoindustrie Grund für Optimismus. «Unsere Autohersteller sind immer noch in der Lage, das Rennen um die Zukunft der Automobilindustrie 11.02.2025 Baden-Württemberg: Winfried Kretschmann rechnet mit "Noch-Kanzler" Scholz ab Baden-Württemberg. Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat Kanzler Olaf Scholz eine deutliche Verschlechterung der Beziehungen zu den Ländern vorgeworfen. Unter Angela Merkel habe es sehr viele Ministerpräsidentenkonferenzen mit der Kanzlerin etwa in der Corona-Zeit gegeben, sagte Kretschmann. «Den Bundeskanzler Scholz musste man ja immer zum Jagen tragen, dass der mal gnädigerweise bereit war, zusammen Sitzungen zu machen.» 19.12.2024 Baden-Württemberg: Nach Teil-Einsturz in Dresden - Land will 73 gefährdete Brücken im Südwesten ersetzen Im September stürzte die Dresdner Carolabrücke teilweise ein. Die Ursache war Korrosion. Ähnliche Brücken im Südwesten sollen nun bis 2030 ersetzt werden. Bis dahin drohen Einschränkungen. Stuttgart. Nach dem Teil-Einsturz der Dresdner Carolabrücke sollen Brücken ähnlicher Bauart in Baden-Württemberg ersetzt werden. «Unser Ziel ist es, bis 2030 alle 73 Brücken mit dem anfälligen Spannstahl zu 23.10.2025 Mainz: Länder einigen sich auf Eckpunkte für neuen Digitalen Medien-Staatsvertrag Mainz. Die Bundesländer haben sich auf politische Eckpunkte für einen Digitalen Medien-Staatsvertrag verständigt. Ziel ist es, die Medienordnung in Deutschland an die Herausforderungen des digitalen Zeitalters anzupassen – insbesondere im Hinblick auf soziale Netzwerke und Künstliche Intelligenz. „Wir sichern Medienvielfalt auch im Zeitalter von KI und sozialen Netzwerken“, betonte Alexander Schweitzer, Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und