Fr., 05.12.2025 , 16:59 Uhr

Landau: Grundstein für Lithiumproduktion gelegt - Wärme und Rohstoff

Mit einer neuen Anlage im Süden von Rheinland-Pfalz soll klimaneutrale Wärme für mehrere Tausend Wohnungen erzeugt und Lithium als Rohstoff etwa für Autobatterien gewonnen werden. In Landau (Pfalz) legte das Rohstoffunternehmen Vulcan Energy (Karlsruhe) im Beisein von Oberbürgermeister Dominik Geißler (CDU) bei einem symbolischen Spatenstich den Grundstein für eine Geothermie- und Lithiumextraktionsanlage.

«Meilenstein für die Energiewende»

Das Unternehmen will jährlich 24.000 Tonnen Lithiumhydroxid-Monohydrat herstellen – demnach ausreichend für rund 500.000 E-Auto-Batterien. Weil das Lithium durch Geothermie gefördert wird, soll auch Wärme entstehen. Mit ihr soll die Universitätsstadt Landau – rund 50.000 Einwohner und nahe der Grenze zu Baden-Württemberg – über ein Fernwärmenetz versorgt werden.

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) bezeichnete die Grundsteinlegung in einem zugesandten Grußwort als echten Meilenstein für die Energiewende. «Die Lithiumgewinnung im Oberrheingraben steigert die Rohstoffunabhängigkeit Deutschlands und ist daher ein strategisches Projekt mit Strahlkraft weit über die Landesgrenzen hinaus.»

Um Lithium als Rohstoff zu gewinnen, soll durch Pipelines heißes Industriewasser und lithiumreiches Thermalwasser zu der Geothermie- und Lithium-Anlage geleitet werden. Das Lithium wird den Plänen zufolge aus dem Thermalwasser extrahiert, bevor letzteres in den Untergrund geleitet wird.

Landau als «bedeutender Lithiumstandort»

Vulcan Energy verarbeitet das Vorprodukt dann in einer Anlage in Frankfurt-Höchst zu batteriefertigem Lithiumhydroxidmonohydrat. Abnahmepartner für die erste Projektphase sind dem 2018 gegründeten Unternehmen zufolge Stellantis, LG, Umicore und Glencore. Durch die Nutzung der Energieressourcen, heißt es, soll Deutschland unabhängiger von Energieimporten und schwankenden Preisen auf dem Weltmarkt werden.

«Mit der Anlage wird die langfristige, klimafreundliche Fernwärmeversorgung der Stadt Landau gesichert und gleichzeitig ein kritischer Rohstoff in Deutschland gewonnen, der für das Gelingen der Energiewende essenziell ist», teilte Vulcan mit. In der Anlage soll künftig die Thermalsole aller sieben Bohrplätze des sogenannten Lionheart-Projekts – darunter Landau, Insheim und Schleidberg – zusammengeführt werden.

Oberbürgermeister Geißler zufolge wird sich Landau zu einem «bedeutenden Lithiumstandort» entwickeln. «Mit der Realisierung eines der größten und bedeutendsten Projekte in unserer Stadtgeschichte entsteht eine Grundlage für klimafreundliche, sichere und langfristig verlässliche Wärmeversorgung», betonte er. Lithium besitze als Schlüsselrohstoff der Energiewende und Grundlage moderner Speichertechnologien «eine enorme strategische Bedeutung für Klimaschutz und wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit».

Das könnte Dich auch interessieren

02.12.2025 Mannheim: Brauerei Eichbaum hofft auf Investor und Neuanfang Mannheim (dpa/lsw) – Nach der Insolvenz der Privatbrauerei Eichbaum in Mannheim sucht eine Unternehmensberatung einen Investor. Die Potenziale für eine Übernahme seien vorhanden, teilten die beiden Geschäftsführer Uwe Aichele und Frank Reifel mit. «Unser Ziel ist, den Fortbestand unserer traditionsreichen Brauerei in Mannheim zu sichern, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten.» Von der finanziellen 28.11.2025 Heidelberg Materials: Sieben Teams beim internationalen Biodiversitätswettbewerb geehrt Heidelberg Materials hat in Heidelberg die Gewinnerinnen und Gewinner des diesjährigen Quarry Life Award geehrt. Bei der sechsten Ausgabe des internationalen Biodiversitätswettbewerbs wurden sieben Teams ausgezeichnet. Den Hauptpreis erhielt ein Projekt aus Polen, das zeigt, wie sich ehemalige Abbauflächen in Beispielräume für Renaturierung und Umweltbildung verwandeln lassen. Seit 2012 stellt das Unternehmen seine Steinbrüche und 21.11.2025 Mannheim: Schönau wird grüner – Neue Bäume für den Lena-Maurer-Platz Mannheim. Der Lena-Maurer-Platz in Mannheim-Schönau soll deutlich attraktiver und klimafreundlicher werden. Die Stadt Mannheim beginnt im Dezember damit, zehn neue Standorte für Bäume vorzubereiten und Teile der Fläche zu entsiegeln. Bis März 2026 sollen die Bäume gepflanzt sein. Beim Entsiegeln wird Asphalt oder Beton entfernt, damit Regenwasser wieder versickern kann – und neue Grünflächen entstehen. 20.11.2025 Heidelberg/Schwetzingen: Leck repariert – 30.000 Haushalte erhalten wieder Fernwärme Heidelberg (dpa/lsw) – Nachdem ein Bagger eine Transportleitung für Fernwärme stark beschädigt hat, ist das Leck repariert worden. Etwa 30.000 Haushalte waren von dem Vorfall betroffen, wie eine Sprecherin der Stadtwerke Heidelberg sagte. Nach der Reparatur am Morgen könne es nun aber noch dauern, bis die Fernwärme wieder bei den Betroffenen ankommt. Man rechne mit der vollen Funktionsfähigkeit