Mi, 21.06.2023 , 13:31 Uhr

Ludwigshafen: Aufsichtsbehörde genehmigt Etat für das Jahr 2023

Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) hat Ludwigshafens Haushaltssatzung für das Jahr 2023 unter Auflagen genehmigt. Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck ging die Haushaltsgenehmigung der ADD am Mittwoch postalisch zu, teilte die Stadt mit.

Die Genehmigung ermögliche es unter anderem, dass im laufenden Haushaltsjahr dringend benötigte Investitionen getätigt werden können. Wie bereits in den vergangenen Jahren schreibe die ADD eine Deckelung der freiwilligen Leistungen in Höhe von 32 Millionen Euro vor.

Die Aufsichtsbehörde verlangte nach Angaben der Stadt keine weitere Erhöhung der kommunalen Steuern für das Haushaltsjahr 2023, mahnte aber an, weiterhin nur für dringend erforderliche Maßnahmen Geld auszugeben. Der Stellenplan 2023, Bestandteil der Haushaltssatzung, befinde sich noch in der Prüfung durch die ADD. Somit könnten Stellen vorerst nur auf Grundlage des Stellenplans 2022 besetzt werden können.

Die Aufsichtsbehörde habe anerkannt, dass ein strukturelles Defizit im Bereich der sozialen Sicherung in Höhe von knapp 118 Millionen Euro das Ludwigshafener Budget erheblich belastet. Als „weiterhin besorgniserregend“ sehe die ADD das fortlaufend schrumpfende Eigenkapital der Stadt an. Die Aufsichtsbehörde fordert von Ludwigshafen, konsequent einen Konsolidierungspfad zu beschreiten, der zu einem nachhaltig ausgeglichenen Haushalt führt. Stadtrat und Verwaltung hatten sich auf einen sogenannten Eckwertebeschluss geeinigt, der diesen Ausgleich innerhalb von zehn Jahren erreichen soll.

„Das ist eine gute Nachricht gleichermaßen für die davon abhängigen Institutionen, das kulturelle Leben der Stadt und die Bewohner Ludwigshafens“, betont Oberbürgermeisterin Steinruck. Erfreulich sei, dass die Stadtverwaltung nun auf Basis dieser Haushaltsgenehmigung die für das Jahr 2023 vorgesehenen Förderungen und Zuschüsse für Vereine sowie Kulturschaffende auszahlen darf.

Mit der ADD-Haushaltsgenehmigung ende nun die vorläufige Etatführung. Gleichwohl könne und müsse jetzt der Nachtragshaushalt für das laufende Jahr erstellt werden, während parallel schon zahlreiche Überlegungen für den Haushaltsplan 2024 anzustellen sind, hebt Kämmerer und Beigeordneter Andreas Schwarz in einer Mitteilung hervor. „Nach wie vor steht Ludwigshafen aufgrund der finanziell prekären Lage vor massiven Herausforderungen, um das Budgetdefizit effektiv zu verringern und den Eckwertebeschluss des Stadtrats zur Haushaltskonsolidierung umzusetzen.“ Aufgrund der weiter zunehmenden Lasten beispielsweise in Form von steigender Inflation und Tarifabschlüssen sei die Aufstellung des Haushalts für 2024 eine Herausforderung, der sich die Stadt stellen müsse.

Die ADD hatte der Stadtverwaltung Ludwigshafen mitgeteilt, dass der im November 2022 im Stadtrat eingebrachte Haushaltsentwurf 2023 nicht genehmigungsfähig war. Daher wurde der Etat überarbeitet und mit entsprechenden Kürzungen erst Mitte März vom Stadtrat verabschiedet, teilte die Stadt mit.

Etat Haushalt ludwigshafen
Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

07.11.2023 Ludwigshafen: Stadtrat beschließt zweiten Nachtragshaushalt – Unterbringung von Flüchtlingen in Walzmühle beschlossen (mit Video) Ludwigshafen. Der Stadtrat von Ludwigshafen hat am Montag den bereits zweiten Nachtragshaushalt mit Mehrheit beschlossen. Der zweitgrößten Stadt in Rheinland-Pfalz fehlen für dieses Jahr mehr als 200 Millionen Euro. Grund ist der Kämmerei zufolge unter anderem, dass der Kommune massiv Einnahmen wegbrechen. So hatte die Stadt im vergangenen Jahr mit 150 Millionen Euro Gewerbesteuern kalkuliert 22.06.2023 Ludwigshafen: Genehmigter Haushalt - CDU blickt mit Sorge in die Zukunft Die Ludwigshafener CDU begrüßt, dass der Haushalt der Stadt für 2023 genehmigt wurde, betrachtet die Forderungen der Landesregierung aber mit Sorge. Man könne einen ausgeglichenen Haushalt nur mit weiteren, massiven Einschränkungen erreichen. Nach etlichen Runden seien die Möglichkeiten für weitere Einsparungen aus CDU-Sicht erschöpft. Schon jetzt fehle es an Gestaltungsfreiheit. Zudem mahnt die Partei bei 03.05.2024 Rhein-Neckar: Verdi ruft zu Warnstreiks bei Telekom Anfang kommender Woche auf – auch in Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen Rhein-Neckar. Die Gewerkschaft Verdi hat Telekom-Mitarbeiter am Montag und Dienstag zu Warnstreiks aufgerufen. Die Arbeitgeber hätten in der dritten Verhandlungsrunde kein ausreichendes Angebot abgegeben, teilte Verdi als Begründung mit. Deshalb rufe die Gewerkschaft erneut bundesweit Beschäftigte sowie Auszubildende und dual Studierende der Deutschen Telekom zu Warnstreiks auf. Gestreikt werde unter anderem in Mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen, 03.05.2024 Ludwigshafen: Unbekannte sprengen Geldautomat in Postbankfiliale am Rathausplatz - Statik des Gebäudes muss geprüft werden Ludwigshafen. Unbekannte haben gegen 4 Uhr am frühen Freitagmorgen einen Geldausgabeautomaten in der Postbankfiliale am Ludwigshafener Rathausplatz gesprengt. Wie die Polizei mitteilte, werde weiterhin ermittelt, ob die Täter an das Geld im Automaten gelangen konnten. Experten des Landeskriminalamtes überprüften am Vormittag zunächst, ob noch Gefahr durch Sprengstoffreste bestand. Wie die Polizei am Mittag mitteilte, stellten