Fr., 28.07.2023 , 11:29 Uhr

Ludwigshafen: Chemiekonzern BASF rechnet nach Gewinneinbruch mit zaghafter Erholung

Der Chemieriese BASF investiert kräftig in China. Das Geschäft in Europa bleibt für die Ludwigshafener trotz schlechterer Rahmenbedingungen wichtig, versichert das Management. Ein hartes Sparprogramm soll für bessere Zahlen im Konzern sorgen.

Ludwigshafen. Der weltgrößte Chemiekonzern BASF will mit einem Tritt auf die Kostenbremse, der Drosselung von Investitionen und dem Abbau von Lagerbeständen seinen Abwärtstrend stoppen. «Zusammen mit den bereits laufenden Initiativen in unsere weltweiten Serviceeinheiten werden wir die Fixkosten bis Ende 2026 senken, so dass sie ab dann Jahr für Jahr rund eine Milliarde Euro weniger betragen werden», sagte der neue Finanzchef Dirk Elvermann am Freitag in Ludwigshafen. Bis Ende 2023 erwartet der Chemieriese bereits eine jährliche Ersparnis von mehr als 300 Millionen Euro aus dem Sparprogramm mit Fokus auf Europa.

Überflüssige Kosten wie etwa für Reisen sollen vermieden werden, wo immer das möglich sei, erklärte der Finanzvorstand. Die Sachinvestitionen sollen im laufenden Jahr mit 5,7 Milliarden Euro um 0,6 Milliarden geringer ausfallen als zunächst angekündigt. Teils sollen Investitionen auf das übernächste Jahr verschoben werden.

Der BASF-Vorstand hatte nach einem deutlichen Ergebnisrückgang im Jahr 2022 unter anderem wegen der hohen Energiekosten und der schwachen Konjunktur angekündigt, unter dem Strich weltweit 2600 Stellen zu streichen. Fast zwei Drittel davon sollen auf Deutschland entfallen. Wegen hoher Gaspreise sollen zudem mehrere Chemieanlagen stillgelegt werden.

Die Rahmenbedingungen in Europa würden zwar immer schwieriger, sagte Konzernchef Martin Brudermüller. Das Unternehmen werde aber auch weiter nicht nur in China und den USA, sondern auch in Europa investieren. Es gebe daher auch keine Verlagerungen in der BASF. Die geplanten Schließungen in Europa seien unabhängig von anderen Märkten.

Nach dem deutlichen Ergebnisrückgang 2022 hat der weltgrößte Chemiekonzern im zweiten Quartal des laufenden Jahres einen deutlichen Umsatz- und Gewinneinbruch verbucht. Die Erlöse gingen um ein Viertel auf 17,3 Milliarden Euro zurück. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) und Sondereinflüssen sank im Jahresvergleich um mehr als die Hälfte auf eine Milliarde Euro. Der Nettogewinn brach von gut zwei Milliarden Euro im Vorjahr auf 499 Millionen Euro ein.

«Wir verzeichneten eine geringe Nachfrage aus unseren wichtigsten Abnehmerbranchen, mit Ausnahme der Automobilindustrie», erläuterte Vorstandschef Brudermüller. Die BASF habe insgesamt mit niedrigeren Preisen und Mengen im zweiten Quartal zu tun gehabt. Für das zweite Halbjahr erwartet der Manager keine weitere Abschwächung der Nachfrage. «Denn die Lagerbestände an Chemierohstoffen in den meisten Kundenindustrien wurden bereits stark abgebaut.» Allerdings rechne der Vorstand nur mit einer zaghaften Erholung. (dpa)

BASF ludwigshafen

Das könnte Dich auch interessieren

23.10.2025 Ludwigshafen: Wechsel an der Spitze der BASF-Kommunikation Ludwigshafen. Bei der BASF SE in Ludwigshafen steht ein Führungswechsel in der Unternehmenskommunikation bevor. Dr. Nina Schwab-Hautzinger, derzeit Leiterin des Bereichs Corporate Communications & Government Relations, wird das Unternehmen zum 31. Januar 2026 verlassen, um eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen. Schwab-Hautzinger war seit 2020 für die Konzernkommunikation verantwortlich und hatte zuvor verschiedene internationale Führungspositionen beim 17.01.2025 Ludwigshafen/Mainz: Was Trumps Präsidentschaft für Rheinland-Pfalz bedeutet Mainz (dpa/lrs) – Mit Amtsantritt des künftigen US-Präsidenten Donald Trump am 20. Januar steht auch Rheinland-Pfalz vor unruhigeren Zeiten. Trump, dessen Vorfahren aus dem pfälzischen Kallstadt stammten, hatte im Wahlkampf unter anderem neue Zölle angekündigt. Das könnte die wichtige Weinbranche treffen. Auch ein Teilabzug von US-Soldaten – nach dann nicht umgesetzten Plänen 2020 – gilt als weiterhin möglich. 24.10.2025 Ludwigshafen: Friedrich-Gennheimer-Preis 2025: Hochschule Ludwigshafen ehrt herausragende Abschlussarbeiten zu Nachhaltigkeit und Verantwortung Ludwigshafen. Die Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen (HWG LU) hat am Donnerstag den Friedrich-Gennheimer-Preis 2025 verliehen. Die Auszeichnung ging an Samantha Schäfer, Nina Elva Laut und Noah Laufer für ihre herausragenden Bachelorarbeiten, die sich mit Nachhaltigkeit, gesellschaftlicher Verantwortung und wirtschaftlichem Handeln befassen. Schäfer, Absolventin des Weincampus Neustadt, überzeugte mit ihrer Arbeit über Mehrweg-Weinflaschen im 24.10.2025 Mannheim: rnv nimmt neues Eventfahrzeug in Betrieb Mannheim. Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) hat gemeinsam mit der Privatbrauerei Eichbaum ihr neues Eventfahrzeug vorgestellt: den historischen RHB 1020, einen zwölfachsigen Gelenktriebwagen aus dem Jahr 1967. Die 38,5 Meter lange Bahn – einst die längste Straßenbahn der Welt – ergänzt die bestehende Flotte der rnv-Eventfahrzeuge und ist ab sofort für Feiern und Sonderfahrten buchbar. Mit