Di., 19.03.2024 , 13:28 Uhr

Ludwigshafen: Hochstraßen und Rathaus-Center-Rückbau - Das ist der aktuelle Stand und so geht es weiter

Ludwigshafen. Die beiden großen Verkehrsinfrastrukturprojekte in Ludwigshafen entwickeln sich nach Angaben der Stadt wie geplant. Während die Arbeiten für die neue Brücke an der Hochstraße Süd und die Modernisierung der Weißen Hochstraße an Fahrt aufnehmen, beginnt bald der Rückbau der ersten Fassadenelemente des ehemaligen Rathaus-Centers, hieß es in einer Mitteilung.

Arbeiten an Hochstraße Nord starten – Sperrungen an Wochenenden ab April 

An der Hochstraße Nord starten noch im März die ersten Arbeiten an der Westbrücke. Diese verbindet die Autobahn A650 mit der künftigen Helmut-Kohl-Allee und führt über die Gleise der Deutschen Bahn. Die Westbrücke ist eines von drei Teilprojekten neben dem Bau der rund 860 Meter lange ebenerdigen Helmut-Kohl-Allee sowie dem Neubau des Nordbrückenkopfes als Anschluss an die Kurt-Schumacher-Brücke.

Die ersten Arbeiten werden im Bereich des Bruchwiesenknotens durchgeführt. Derzeit wird die B44 zum Teil auf Erddämmen und zum Teil auf Brückenbauwerken geführt. Diese Erddämme müssen abgetragen werden, da diese für die kommenden Arbeiten im Weg wären, hieß es in einer Mitteilung. Um sie entfernen zu können und gleichzeitig die Standsicherheit der Fahrbahnen zu gewährleisten, müssen die Richtungsfahrbahnen der bestehenden Hochstraße Nord mit einem so genannten Fangedamm gesichert werden. Hierbei werden Spundwände neben den Trassen 16 Meter tief in das Erdreich eingebracht und untereinander verspannt. Damit diese Spundwandarbeiten sicher erfolgen können, müsse der Baugrund jedoch vorab auf Kampfmittel untersucht werden.

Sowohl für diese Kampfmittelsondierungen als auch für die erforderlichen Spundwandarbeiten müssen die betroffenen Richtungsfahrbahnen vollständig für den Verkehr gesperrt werden. Um Verkehrsbeeinträchtigungen auf Hochstraße Nord so gering wie möglich zu halten, finden die Bauarbeiten nur an Wochenenden statt. Die Sperrung der Trasse erfolgt nur von freitags abends bis montags früh, um die Verkehrssituation während der Hauptverkehrszeiten nicht zusätzlich zu belasten, teilte die Stadt mit. Die Sperrung werde entsprechend ausgeschildert und der Verkehr umgeleitet.

Die erste Vollsperrung für die Kampfmittelsondierung wird an einem Wochenende im April zwischen Freitag, 19 Uhr, und Montag, 5 Uhr, erfolgen. Den genauen Termin will die Stadt noch rechtzeitig bekanntgegeben. Das Einbringen der Spundwände wird an den darauffolgenden Wochenenden durchgeführt. Aufgrund der technischen und geologischen Gegebenheit werden die rund 16 Meter langen Bohlen mittels einer Ramme eingebracht. Um die Nachtruhe in den betroffenen Wohngebieten einzuhalten, finden die Arbeiten samstags und sonntags von 7 bis 20 Uhr statt. Die Kampfmittelsondierungen und das Einbringen der Spundwände werden voraussichtlich neun Wochenenden in Anspruch nehmen.

Arbeiten an Hochstraße Süd: Konrad-Adenauer-Brücke ab Ende März für Straßenbahnen gesperrt 

Auf dem Weg zum Ersatzbau für die ehemalige Pilzhochstraße wurden bereits Bohrpfähle für die neue Brücke im Bereich des Faktorhauses am Berliner Platz fertiggestellt. Die Arbeiten für das erste Fundament als Grundlage für die Brückenpfeiler wurden abgeschlossen. Parallel zur Herstellung der Bohrpfähle und der Fundamente werden weiterhin begleitende Kampfmittelsondierungen durchgeführt.

Mittlerweile steht das Großbohrgerät im Baufeld an der Dammstraße, um die Bohrpfahlarbeiten planmäßig fortzusetzen. Die Arbeiten für den ersten Überbau über die Gleise der RNV hinter dem Faktorhaus werden ab Ende März beginnen. Hierzu wird der Stadtbahnverkehr über die Konrad-Adenauer-Brücke vom 25. März bis zum 21. Juli 2024 eingestellt.

Arbeiten an Brücke über Mundenheimer Straße ab Sommer 

Ab Sommer 2024 werden die Arbeiten an der neuen Brücke über die Mundenheimer Straße starten. Dazu wird die Mundenheimer Straße im Bereich der Durchfahrt zum Berliner Platz vom 29. Juli bis 1. November 2024 für den ÖPNV und den Individualverkehr nicht befahrbar sein. Die Linien 4 und 7 der RNV werden jedoch weiterhin von und zum Berliner Platz fahren.

Die Züge der Linie 6 werden von Norden kommend über die Berliner Straße, Kaiser-Wilhelm-Straße und Ludwigsplatz geführt. Die Linie 10 wird in der Zeit der Sperrung der Mundenheimer Straße ebenfalls nicht den Berliner Platz anfahren und stattdessen über Ludwigsplatz, Kaiser-Wilhelm-Straße, Berliner Straße zum Hauptbahnhof und nach Friesenheim fahren.

Vom Luitpoldhafen bis zum Berliner Platz fährt die Linie 10 dann jedoch nicht, hier können als Ersatz die Buslinien 74 und 77 genutzt werden – dies sei während der Sperrung im Zuge des Abbruchs der ehemaligen Pilzhochstraße eine bewährte Alternative gewesen. Während der Baumaßnahme über die Mundenheimer Straße wird jedoch zu jeder Zeit eine Querung in Nord-Süd-Richtung für Fußgänger und Radfahrer möglich sein. Hierzu sollen Tunnelanlagen errichtet werden, die Passanten vor Gefahren der Baustelle schützen.

Fahrbahnbelag von Weißer Hochstraße bereits entfernt – Arbeiten schreiten voran 

Parallel zu den Arbeiten am Ersatzbau für die ehemalige Pilzhochstraße hat die Modernisierung der Weißen Hochstraße begonnen. Es wurden bereits der komplette Fahrbahnbelag der weißen Hochstraße entfernt. Weiterhin wurden auf mehreren Hundert Metern Länge Gerüste montiert, von welchen die Fahrbahnkappen demontiert werden. Im weiteren Verlauf wird die alte Beschichtung der Betonoberflächen der Brückenunterseiten abgestrahlt, die Schadstellen im Beton saniert und eine neue Beschichtung aufgetragen. Das Abstrahlen erfolgt mithilfe eines Höchstdruck-Wasserstrahls, was eine effiziente und lärmarme Methode zur Entfernung von Beschichtung beschädigtem Beton darstelle und im Vergleich zum herkömmlichen mechanischen Verfahren effektiver und präziser sei. Neben diesen Arbeiten am Beton werden auch alle Brückenlager ausgetauscht. Hierzu werde in einem weltweit angewandten Verfahren die Brücke im Bereich der Pfeiler um wenige Zentimeter hydraulisch angehoben, die alten Lager werden entfernt und neue Lager eingesetzt.

Rückbau des Rathaus-Centers: Demontage der ersten Fassadenteile

Ein deutlich sichtbarer Fortschritt wird in Kürze auch am Rathaus-Center mit dem Rückbau der ersten Fassadenelemente zu sehen sein. Der Abriss des Rathaus-Turms verlange eine besondere Herangehensweise: Neben der Entkernung und Schadstoffentsorgung müsse die komplexe Hochhausfassade Schritt für Schritt zurückgebaut werden. Dafür werden von außen sichtbaren Klettermastbühnen eingesetzt, um rund um den Turm von oben angefangen die einzelnen Fassadenelemente abzubauen und über die Bühnen nach unten zu befördern. Damit die engen zeitlichen Ziele erreicht werden können, seien rund um das Gebäude herum mehrere Bühnen gleichzeitig im Einsatz.

„Für alle sichtbar treten wir nun allmählich auch an der Hochstraße Nord aus der Planungsphase heraus“, teilte Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck mit. „Ich bin froh, dass die Maßnahmen an der Westbrücke wie vorhergesehen beginnen können, denn wir sind hier an die strikten Sperrzeiten der Bahn gebunden.“ Die anstehenden Arbeiten wolle die Stadt insbesondere mit Blick auf die Anwohner so schonend wie möglich umsetzen, auch die Sperrzeiten für den Verkehr werden auf das Wochenende verlegt, um den Berufsverkehr nicht zu beeinträchtigen. „Ganz ohne Lärm und Umwege werden wir die anstehenden Aufgaben zwar nicht umsetzen können, aber wir werden die Belastungen so gering wie möglich halten“, kündigte Steinruck an. (dls)

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