Wichtigster Zugangsweg bleibt dabei das Smartphone. Knapp die Hälfte der Kinder zwischen 6 und 13 Jahren (46 %) verfügt bereits über ein eigenes Gerät. Immer häufiger werden darüber auch Social-Media-Plattformen wie WhatsApp und Tiktok genutzt, obwohl dies erst ab 13 Jahren erlaubt ist. Zudem werden immer mehr Online-Plattformen für Bewegtbild genutzt. Waren im Jahr 1999 Fernsehsender noch die hauptsächliche Quelle, ist 2024 mit Netflix erstmals eine Streamingplattform die beliebteste Plattform für Videos, Filme und Serien, wie es heißt.
Laut der Studie nutzen Kinder Online-Medien meist ohne elterliche Kontrolle. 55 Prozent der Eltern von Kindern mit Smartphone verzichten demnach vollständig auf technische oder begleitende Maßnahmen zur Steuerung der Nutzungszeit. Dr. Marc Jan Eumann, Direktor der Medienanstalt RLP, warnt daher: «Kinder bewegen sich oft allein im Netz und sind dabei erheblichen Gefahren ausgesetzt. Die großen Plattformen werden ihrer Verantwortung nicht gerecht, denn eigentlich ist der Zugang zu TikTok, Instagram und Co. erst ab 13 Jahren erlaubt – doch Alterskontrollen sind Fehlanzeige.»
Auch Staatssekretär Janosch Littig betonte im Rahmen der Aktionswoche unter dem Motto «Keine Likes für Lügen!» die Wichtigkeit einer verantwortungsvollen Mediennutzung: «Es geht nicht nur darum, die technischen Möglichkeiten zu verstehen, sondern vor allem darum, sich sicher und reflektiert in der digitalen Welt zu bewegen.» In einer zunehmend digitalisierten Welt sei Medienkompetenz eine Schlüsselqualifikation, die man Kindern, Jugendlichen und auch Eltern vermitteln müsse.
Im Rahmen der diesjährigen Aktionswoche der Medienanstalt Rheinland-Pfalz präsentierte der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs) die diesjährige KIM-Studie anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Studienreihe «Kind, Internet, Medien» in einer Kooperation mit der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK), der Medienanstalt Rheinland-Pfalz und dem Südwestrundfunk (SWR). (dpa/lrs)