Der Rhein-Pfalz-Kreis führt die Bezahlkarte für Geflüchtete ein – nach eigener Einschätzung als erste Behörde in Rheinland-Pfalz. „Es war nicht unser Anspruch, der Erste zu sein. Aber wir arbeiten schon einige Zeit daran und haben es jetzt gemacht“, sagte Landrat Clemens Körner (CDU) am Dienstag in Ludwigshafen bei der Präsentation der Karte. Als Erster sollte am Dienstag ein Mann aus der Türkei die Karte erhalten. Er traf aber zunächst nicht im Kreishaus ein. Der nächste reguläre Ausgabetermin ist der 23. Mai – dann sollen der Verwaltung zufolge mehrere Menschen die Karte erhalten. Damit können Geflüchtete einkaufen sowie Geld abheben – allerdings ist die Bargeldsumme auf 200 Euro pro Monat beschränkt. So soll unter anderem verhindert werden, dass Geld an Schlepper oder Familie und Freunde im Ausland überwiesen wird. Körner zufolge sollen schrittweise rund 600 Karten an Geflüchtete ausgegeben werden. Der Landrat räumte ein, dass einige Fragen ungelöst seien. „Das ist ein offener Feldversuch“, meinte Körner. „Dieser Weg ist mit dem Ministerium so besprochen, dass wir unsere Erfahrung pflichtgetreu weitergeben. Wenn man will, dass die Bezahlkarte politisch den Erfolg hat, den man sich erhofft, wäre es dumm, das für sich zu behalten.“ Allerdings habe die Karte schon jetzt Vorteile. So müssten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kreishaus keine großen Mengen Bargeld mehr ausgeben. Die Karte gleicht einer gängigen Bankkarte und kann überall dort verwendet werden, wo auch Visa-Karten benutzt werden. (lrs/mj)