Do., 27.01.2022 , 15:48 Uhr

Mannheim: Brutaler Schläger muss sechseinhalb Jahre hinter Gitter - Richter folgen Verteidigung

Mit rund 200 Schlägen und Tritten soll ein Mann seinen Widersacher malträtiert haben – das Landgericht Mannheim hat den 34-Jährigen nun wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von sechseinhalb Jahren verurteilt. Außerdem muss er ein Schmerzensgeld in Höhe von 8000 Euro an sein Opfer zahlen, das nur knapp dem Tod entronnen war. Damit blieben die Richter am Donnerstag deutlich unter dem Plädoyer der Staatsanwaltschaft, die eine Freiheitsstrafe von elf Jahren wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung gefordert hatte. Der Verteidiger hielt hingegen eine höchstens sechsjährige Freiheitsstrafe wegen gefährlicher Körperverletzung für angemessen. Außerdem schlug er vor, seinen Mandanten in einer Entziehungsanstalt unterzubringen.

Der Angeklagte soll Anfang Juni 2021 in einem bereits geschlossenen Mannheimer Café möglicherweise wegen einer Geldforderung in Streit mit dem Wirt geraten sein. Dabei soll er den 43-Jährigen, dem er 150 Euro geschuldet haben soll, zunächst mit einem Tritt gegen den Kopf zu Fall gebracht haben. Anschließend hat er laut Anklage den wehrlos am Boden liegenden Mann mit bedingtem Tötungsvorsatz weiter misshandelt. Er filmte das Leiden seines Opfers. Wegen einer laufenden Videokamera ließ sich rekonstruieren, dass das Opfer in 28 Minuten 200 Mal geschlagen und getreten wurde. Der vom Angeklagten herbeigerufene Bruder verständigte den Notarzt. Das schwer verletzte Opfer konnte durch einen intensivmedizinischen Eingriff gerettet werden. Der aus Deutschland geflohene Rumäne wurde Mitte Juni 2021 in der Schweiz festgenommen. (dpa/wg)

Das könnte Dich auch interessieren

13.12.2025 Landau: Post gegen Landauer Bürgermeister - Verdächtiger ermittelt Landau (dpa/lrs) – Polizei und Staatsanwaltschaft haben einen 49-jährigen Mann ermittelt, der bei Facebook zu Gewalt gegen den Bürgermeister von Landau aufgerufen hat. Der Mann gestand, den Aufruf im November verfasst zu haben, betonte jedoch, keinen tatsächlichen Angriff geplant zu haben. Bei einer Durchsuchung beschlagnahmte die Polizei zwei Mobiltelefone und einen Laptop. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in sechs weiteren 02.12.2025 Heidelberg: Mann soll alte Menschen in Kliniken beklaut haben - Anklage Heidelberg (dpa) – Ein 48-Jähriger soll bundesweit vor allem ältere Menschen in Krankenhäusern bestohlen und ihre Bankkarten für Einkäufe genutzt haben. Die Staatsanwaltschaft Heidelberg erhob Anklage gegen den Verdächtigen, dem 58 Taten vorgeworfen werden, wie die Behörde mitteilte. Dazu zählen sowohl die Diebstähle der Geldbeutel als auch die spätere Verwendung der gefundenen Karten für Einkäufe und Bargeldabhebungen. Insgesamt 20.11.2025 Ludwigshafen: Ehemann in Haft - Ermittler untersuchen tödliche Messerstiche Ludwigshafen (dpa/lrs) – Nach dem Gewalttod einer 37 Jahre alten Frau in einer Wohnung in Ludwigshafen dauern die Ermittlungen den Behörden zufolge an. Gegen den 39 Jahre alten Ehemann sei bereits kurz nach der Tat am 2. November Haftbefehl wegen dringenden Tatverdachts des Totschlags erlassen worden, teilte das Polizeipräsidium Rheinpfalz mit. Nach bisherigem Erkenntnisstand soll der Mann die 20.11.2025 Mannheim: VGH - Arbeitserlaubnis für Pflegeausbildung nicht nötig Mannheim/Tübingen (dpa/lsw) – Geduldete Flüchtlinge brauchen für eine Ausbildung in der Altenpflege in Baden-Württemberg laut einer Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs (VGH) keine Arbeitserlaubnis. Diese Ausbildung sei im Südwesten eine schulische Ausbildung, heißt es in einem Beschluss vom 12. November, welcher der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Praktische Tätigkeiten im Rahmen einer schulischen Berufsausbildung seien dann ebenfalls keine erlaubnispflichtige Beschäftigung. (Az.