Mo., 20.12.2021 , 22:49 Uhr

Mannheim: Erneut "Spaziergänger" gegen Corona-Maßnahmen unterwegs - Aggressive Stimmung - 13 Polizisten verletzt - Festnahmen

Update:

Auch in Heidelberg und mehreren Kommunen des Rhein-Neckar-Kreis kam es am Montagabend zu „Spaziergängen“ von Corona-Maßnahmen-Skeptikern und Querdenkern. Die Versammlungen waren zwar geplant, jedoch nicht bei den zuständigen Versammlungsbehörden angemeldet, teilt die Polizei mit. Sie verliefen den Angaben zufolge „überwiegend friedlich und störungsfrei“. In Weinheim allerdings leisteten bei einer Versammlung von rund 100 Menschen einige Teilnehmer Widerstand. Dabei wurden zwei Beamte verletzt.

Entgegen ersten Angaben schätzt die Polizei die Teilnehmerzahl in Mannheim deutlich höher ein und spricht von bis zu 800 Menschen, die das Versammlungsverbot der Stadt ignorierten. Sie sammelten sich an mehreren Punkten in der Innenstadt. Ihre Aufzüge wurden mehrfach angehalten, die Polizei wies auf die gültige Rechtslage hin und sprach Platzverweise aus. Dabei kam es zu mehreren Widerstandshandlungen und Angriffen auf die Sicherheitskräfte. Nach derzeitigem Erkenntnisstand trugen 13 Polizeibeamte und -beamtinnen Verletzungen davon, ein Polizist musste zur Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert werden. 13 Tatverdächtige wurden vorläufig festgenommen. Gegen einen von ihnen wird wegen tätlichen Angriffs und Körperverletzung die Vorführung beim Haft- und Ermittlungsrichter geprüft. 131 Personen erhalten wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz Anzeigen.

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Das Verbot der Stadt Mannheim hat nichts genutzt. Am Montagabend haben Menschen wie schon in der Vorwoche in einer als „Spaziergang“ angekündigten, aber nicht angemeldeten Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen protestiert. Die Polizei ist vorbereitet (wir berichteten) und mit starken Kräften im Einsatz. Ersten Angaben zufolge sind es rund 300 Demonstrantinnen und Demonstranten, die durch die Innenstadt ziehen. Laut Polizeisprecher Patrick Knapp bildet sich die Versammlung am Plankenkopf eingangs der Fußgängerzone. Den Hinweis auf die gültige Rechtslage quittieren die „Spaziergänger“ mit „lautstarken Unmutsäußerungen“ und beginnen kurz danach ihren Marsch durch die Quadrate. Schon nach wenigen Metern treffen sie auf den Planken auf eine Polizeisperre. Die Stimmung  ist aufgeheizt, die Polizei wird von einigen Teilnehmern der Versammlung heftigst beschimpft, lautstark wird auch dem Unverständnis über das Versammlungsverbot Ausdruck verliehen. Neben dem üblichen Slogan „Friede, Freiheit, keine Diktatur“ erschallt mehrfach „Wir sind das Volk“. „Vom Publikum her war die Stimmung etwas aggressiver als vergangene Woche“, so Knapp am späten Abend im Gespräch mit RNF, „aber es waren eben deutlich weniger Personen“. Auch seien andere Leute unterwegs: „Vergangenen Montag war es noch ein buntgemischtes Publikum mit allen Altersgruppen, heute eher mehr Publikum im mittleren Bereich“. Mindestens ein Beamter wird verletzt, wie schwer, sei noch unklar, sagte Knapp, der aber davon ausgeht, dass es nicht bei einem verletzten Polizisten bleiben wird. Gegen 20 Uhr ist die Lage einigermaßen unübersichtlich, da sich die Demo-Gruppen in der Innenstadt verteilen. Mehrfach lassen die „Spaziergänger“ Böller krachen. Ein Zug der Demonstranten wandert über den Paradeplatz und den Marktplatz bis in die Quadrate C2/3, wo er von den Sicherheitskräften eingekesselt wird. Auch hier aggressive Stimmung und Rangeleien – bis weit nach 22 Uhr werden hier die Personalien von etwa 100 Menschen aufgenommen., auf sie warten Anzeigen wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz. Man werde in den nächsten Tagen die sozialen Medien weiterhin aufmerksam verfolgen, so die Polizei. (wg)

https://www.rnf.de/mediathek/video/montags-demo-mannheim-die-polizei-sperrt-die-planken/

https://www.rnf.de/mediathek/video/montags-demo-mannheim-quadrate-c2-3-20-uhr/

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