Sa., 15.07.2023 , 08:26 Uhr

Mannheim: Kommunen spendieren Geld für Mehrwegwindeln - Mannheim als größte Kommune dabei

Bis ein Kind «sauber» ist, wird es durchschnittlich 5000 bis 6000 Mal gewickelt. Die Kommunen müssen die gebrauchten Plastikwindeln entsorgen. Zu ihrer Entlastung versuchen sie, den Eltern den Umstieg auf Alternativen finanziell zu versüßen.

Etliche Städte im Südwesten entlasten Familien, wenn sie Stoff- statt Einwegwindeln für ihren Nachwuchs verwenden. Jetzt belohnt mit Mannheim auch eine der großen Kommunen das Umweltbewusstsein der Eltern. Zunächst bis Ende dieses Jahres sollen Zuschüsse von bis zu 100 Euro für Mehrwegwindeln gewährt werden. «So vermeiden wir nicht nur Plastikabfall, sondern schonen auch wertvolle Ressourcen, die bei der Herstellung von Einwegwindeln verbraucht werden», erklärte die unter anderem für Abfallwirtschaft zuständige Bürgermeisterin Diana Pretzell (Grüne).

Die Alternative zu Einwegwindeln sind beispielsweise Baumwollwindeln mit Vlieseinlage, die durch eine Überhose zusammengehalten werden. Mit in der Regel einmaligen Prämien wollen viele Kommunen Eltern zum Umstieg animieren und so ihre Abfallmenge signifikant verringern.

Fast 95 Prozent aller Kinder in Deutschland tragen laut Bundesumweltministerium in den ersten Lebensjahren Einwegwindeln. In der gesamten Wickelphase kommt man demnach auf rund 5000 Windeln pro Kind, die Stadt Mannheim geht sogar von bis zu 6000 Stück aus. Täglich würden insgesamt zehn Millionen Einwegwindeln verbraucht, heißt es beim Bundesministerium. So kämen fast 155 000 Tonnen Windeln pro Jahr allein in Deutschland zusammen.

Zusätzlich sind bundesweit auch rund fünf Millionen Menschen von Inkontinenz betroffen. Allein in der ambulanten Versorgung durch die gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen werden dem Ministerium zufolge täglich etwa 4,9 Millionen Inkontinenzprodukte eingesetzt.

Im Detail gibt es Unterschiede bei der Handhabung des Themas bei den Kommunen. Im Landkreis Calw etwa sind nur Babys im Alter von maximal sechs Monaten für eine Förderung von 50 Euro antragsbrechtigt. In Singen, Mannheim und Rheinstetten (Landkreis Karlsruhe) endet die Antragsfrist mit dem dritten Lebensjahr.

Die Kommunen heben die gesundheitlichen Vorteile von Stoffwindeln hervor: Es komme mehr Luft an Babys Popo. Durch weniger Einsatz von Chemie seien Reizungen, Hautinfektionen und Windelallergien seltener. Da es zudem in der Windel nicht so warm werde, könnten sich Keime schlechter vermehren als in Einwegwindeln. Zudem seien stoffgewickelte Kinder meist schneller trocken.

Mannheim betont auch wirtschaftliche Aspekte: Mehrwegwindeln seien im Vergleich zu Einwegwindeln günstiger. «Einmal angeschafft, können Mehrwegwindeln beliebig oft gewaschen, von Geschwisterkindern getragen oder nach der Wickelzeit weiterverkauft werden.» (dpa/lg)

Förderung Mannheim Windeln

Das könnte Dich auch interessieren

23.10.2025 Mannheim: Theresienkrankenhaus – Abteilungen werden schrittweise geschlossen Mannheim. Am Standort des Theresienkrankenhaus Mannheim werden mehrere Fachabteilungen bis Ende 2025 beziehungsweise 2026 geschlossen oder in das Diakonissenkrankenhaus Mannheim verlagert. Laut Medienberichten sollen u. a. Gefäßchirurgie, Urologie, Pneumologie mit Schlaflabor sowie die HNO-Belegabteilung betroffen sein. Der Träger, Brüderklinikum Julia Lanz, begründet die Entscheidung mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten und einer Neuausrichtung der Medizinstrategie. Laut Gewerkschaft drohen bis 20.10.2025 Heidelberg: Auszeichnungen für junge Heidelberger Forscherinnen und Forscher Heidelberg. Die Universität Heidelberg ehrt am Freitag, 24. Oktober, herausragende wissenschaftliche Leistungen ihres Nachwuchses. In der Aula der Alten Universität werden die Ruprecht-Karls-Preise sowie der Fritz-Grunebaum-Preis verliehen. Die Ruprecht-Karls-Preise, jeweils mit 3.000 Euro dotiert, gehen in diesem Jahr an fünf junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler:Dr. Nicole Sara Colaianni (Geschichte), Dr. Julia Lemp (Global Health), Dr. Letitia 15.07.2025 Schwetzingen: A6 wieder frei - was Autofahrer wissen müssen Schwetzingen (dpa/lsw) – Die Sperrung der Autobahn 6 südwestlich von Heidelberg ist nach tagelangen Arbeiten planmäßig wieder aufgehoben worden. Pendler und andere Autofahrer können seit etwa 5.00 Uhr die Anschlussstelle Schwetzingen/Hockenheim wieder nutzen, wie die Autobahn GmbH des Bundes mitteilte. Alle Arbeiten an der dortigen Brücke und den Fahrbahnen seien wie geplant ausgeführt worden. Auch die Überleitung von 29.06.2025 Harthausen: Cannabis-Anbau in Rheinland-Pfalz: «Die Lernkurve war steil» Harthausen (dpa/lrs) – Ein Jahr nach dem Genehmigungsbeginn für Cannabis-Anbau zieht die Gemeinschaft SüdWest e.V. in Harthausen ein positives Fazit. Der Verein in der Pfalz hatte nach dem Startschuss am 1. Juli 2024 die erste rheinland-pfälzische Betriebserlaubnis für Cannabis erhalten. «Die Lernkurve war steil, aber es hat sich gelohnt», sagte Carsten Boge, erster Vorstand des Vereins, der Deutschen