Mannheim. Polizisten haben bereits am 12. August bei einem Mann in Mannheim Schusswaffen, Munition und eine Handgranate gefunden, bei der es sich um eine scharfe Kriegswaffe handelte. Wie das Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg nun mitteilte, wurde die Granate von Spezialkräften entschärft und zwei Männer wurden festgenommen.
Eine Frau hatte die Polizei informiert, dass ihr ehemaliger Lebensgefährte eine scharfe Schusswaffe für einen 41-jährigen Bekannten aufbewahre. Polizisten durchsuchten den Schuppen und die Wohnung des 51-Jährigen und stellten neben der Handgranate eine erlaubnispflichtige Schusswaffe, scharfe Munition unterschiedlicher Kaliber, einen Transportbehälter für Handgranaten und zwei Pistolenkoffer sicher. Der Entschärfungsdienst des LKA stellte fest, dass es sich bei der Handgranate um eine scharfe Kriegswaffe handelte, die im ehemaligen Jugoslawien hergestellt wurde. Ebenfalls informierte das LKA auf Facebook darüber, dass die Granate vom Typ M50 mit rund 100 Milligramm des Sprengstoffs TNT eine der explosivsten der Welt sei. Dass die Granate in einem speziellen Transportbehälter aufbewahrt wurde, sei besonders gefährlich gewesen, hieß es. Granaten könnten im Behälter entriegelt werden und durch das Öffnen des Behälters sofort explodieren.
Die Granate wurde entschärft und der 41-Jährige sowie der 51-Jährige wegen Verstößen gegen das Kriegswaffengesetz festgenommen. In der Wohnung des 41-Jährigen stellten Polizisten zudem wesentliche Waffenteile eines Sturmgewehres vom Typ AK 47 und Munition sicher. Die Staatsanwaltschaft Mannheim und das Polizeipräsidium Mannheim ermitteln.
In den vergangenen zwei Jahren seien die Entschärfungsexperten des LKA BW mehr als 760 Mal ausgerückt. Dabei seien 27 scharfe Handgranaten sowie 45 andere Sprengvorrichtungen entschärft worden. Die Experten sind auch erster Ansprechpartner in der polizeilichen Bewältigung von chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen (CBRN) Einsatzlagen. (pol/dls)