Mannheim. Das sind zentrale Ergebnisse der ersten bundesweit repräsentativen Dunkelfeldstudie, die vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim initiiert wurde. Die Studie untersucht nicht nur das Ausmaß der Taten, sondern auch die Umstände und Folgen – etwa die Rolle digitaler Kanäle. Bei etwa jedem dritten Fall spielten soziale Medien, Messenger oder Chats eine wichtige Rolle – etwa durch das Zusenden pornographischer Inhalte oder digitalen Druck, intime Bilder zu teilen.
Besonders alarmierend: In vielen Fällen stammt der Täter aus dem familiären Umfeld. Männer erleben sexualisierte Gewalt hingegen häufiger in Institutionen wie Vereinen oder kirchlichen Einrichtungen.
Rund ein Drittel der Betroffenen hat nie über das Erlebte gesprochen – aus Scham oder aus Angst, nicht ernst genommen zu werden. Die Studienautoren fordern bessere Prävention, gezielte Schutzkonzepte und eine stärkere medizinisch-psychologische Versorgung.
Die Studie wurde mit Beteiligung der Uniklinik Ulm, der Universität Heidelberg und dem Umfrageinstitut infratest dimap durchgeführt. Finanziert wurde sie unter anderem von der Stiftung WEISSER RING und dem Kinderschutzbund.