Mannheim. Zum 1. April 2024 steigen die Verbrauchs- und Servicepreise in der Stromversorgung von MVV um durchschnittlich rund fünf Prozent. Ein durchschnittlicher Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3 000 Kilowattstunden zahlt im Tarif „Classica“ Strom zukünftig rund fünf Euro mehr pro Monat einschließlich aller Steuern, Abgaben und Umlagen, teilte der Mannheimer Energieversorger mit. Grund sei insbesondere die starke Erhöhung der Preise durch die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) zum 1. Januar nach der Streichung des ursprünglich für 2024 geplanten Bundeszuschusses in Höhe von rund 5,5 Milliarden Euro.
„Der sehr starke Anstieg der von uns nicht beeinflussbaren Netzentgelte trifft uns als Stromanbieter natürlich auch“, teilte MVV-Vertriebsvorstand Ralf Köpper mit. Dennoch habe die MVV die deutlichen Preiserhöhungen der Übertragungsnetzbetreiber für Kunden teilweise auffangen können. „Mit einem Plus von etwa fünf Prozent fällt unsere Preisanpassung moderat aus“, wird Köpper weiter zitiert.
Die Haushaltsanpassungen waren im Zuge eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts von der Bundesregierung beschlossen worden. Die vier ÜNB, im Südwesten vor allem TransnetBW, betreiben die überregionalen Stromnetze in Deutschland. Die Entgelte für deren Nutzung müssen die Verteilnetzbetreiber, die die Verantwortung für die regionalen und lokalen Netze tragen, bei der Kalkulation ihrer Netzentgelte berücksichtigen, die sie den jeweiligen Stromanbietern in Rechnung stellen. Sie sind daher eine wesentliche Kostenposition bei der Festlegung des Strompreises der Endkunden, teilte die MVV weiter mit. (dls)