Mannheim. Im Herbst und im Winter sind vermehrt Bettler in der Mannheimer Innenstadt zu sehen. Teilweise fallen diese durch aggressives, aufdringliches oder einschüchterndes Verhalten auf – die Stadt gibt Tipps, woran organisiertes Betteln zu erkennen ist und wie Bürger damit umgehen sollten.
Nicht jede bettelnde Person sei auf Hilfe angewiesen, hieß es in einer Mitteilung. Oftmals steckten organisierte Banden dahinter. Das gesammelte Geld ginge an Hintermänner, die Bettler selbst erhielten davon nur wenig.
Es sei wichtig zu betonen, dass nicht alle bettelnden Menschen Teil von organisierten Strukturen sind, betonte Sicherheitsdezernent Volker Proffen. Die Stadt wolle jedoch dafür sensibilisieren, dass es in diesem Bereich einige schwarze Schafe gibt, die das Mitgefühl von Besuchern der Mannheimer Innenstadt ausnutzen.
Laut Allgemeiner Polizeiverordnung der Stadt Mannheim ist das aufdringliche oder bedrängende Betteln sowie das Betteln mit oder mittels Minderjähriger untersagt. Wer beim Einkaufen oder dem Stadtbummel damit konfrontiert wird oder dieses Vorgehen beobachtet, sollte den direkten Kontakt vermeiden und den städtischen Ordnungsdienst unter 0621 293 2933 (montags bis freitags 7 bis 24 Uhr sowie samstags 10 bis 24 Uhr) oder die Polizei informieren. Bei einer Gefährdung durch Bettler sollte der Notruf 110 gewählt werden.
Zu aufdringlichem oder bedrängendem Betteln zählt:
– Forderndes Ansprechen mit der Bitte um Geld.
– Festhalten oder Greifen nach Menschen zur Verhinderung des Weitergehens mit der Bitte um Geld.
– Aktives in den Weg stellen zur Verhinderung des Weitergehens mit der Bitte um Geld.
– Herantreten an Fahrzeuge, die an Ampelanlagen verkehrsbedingt halten müssen, mit der Bitte um Geld.
– Sogenannte „Rosenverkäufer“ – vermeintlich kostenlose Abgabe von Blumen oder Rosen unter Aufforderung zu einer Spende.
Verstöße gegen die Allgemeine Polizeiverordnung können zu Bußgeldern in Höhe von 150 Euro oder Platzverweisen führen.
„Niemand muss in Mannheim auf der Straße leben“
In Mannheim müsse niemand auf der Straße leben, teilte die Stadt weiter mit. Der Erhalt der Wohnung und die Vermeidung von Obdachlosigkeit habe für die Stadtverwaltung sehr hohe Priorität. Sie arbeite mit allen Trägern und Kooperationspartnern der Wohnungslosenhilfe eng vernetzt zusammen und leiste in Einzelfällen Beratung. Daneben unterhält die Stadt Mannheim eigene Unterkünfte zur Behebung von Obdachlosigkeit. Allerdings gebe es auch etliche Personen, die im öffentlichen Raum als vermeintlich obdachlos wahrgenommen werden, es aber nicht sind.
Wer hilfsbedürftige Menschen unterstützen möchte, sollte Spenden an einschlägig bekannte vertrauenswürdige Organisationen richten, hieß es abschließend. (dls)