Do., 29.02.2024 , 11:52 Uhr

Mannheim: Polizisten wegen Tierquälerei bei der Reiterstaffel wieder vor Gericht

Zwei Polizisten der Mannheimer Reiterstaffel sollen Pferde mit Dosen, Schlägen und Pfefferpaste gequält haben. Der Prozess, der im November direkt nach dem Auftakt verschoben wurde, begann nun erneut.

Mannheim. Zwei Polizisten der Reiterstaffel Mannheim stehen wegen des Verdachts der Tierquälerei seit Donnerstag wieder vor Gericht. Den Beamten wird zur Last gelegt, gleich in mehreren Fällen Dienstpferde in einem erheblichen Ausmaß unter anderem mit einer Reitgerte geschlagen, mit einem Klappersack voller Konserven gequält sowie eine Pfefferpaste am Futtertrog angebracht zu haben. Sie haben Schmerzen der Tiere laut Staatsanwaltschaft billigend in Kauf genommen und gegen das Tierschutzgesetz verstoßen.

Da eine Sachverständige an Corona erkrankt war, verschob das Mannheimer Amtsgericht kurz nach Beginn des Verfahrens im November die Verhandlung auf Ende Februar. Wegen der monatelangen Pause musste das Verfahren laut Gericht wieder neu begonnen werden.

Sieben Zeugen sollen gehört werden. Weitere mögliche Termine sind für März geplant. Zur Verhandlung kommt es nur deshalb, weil die nun 40 und 57 Jahre alten Beamten Einspruch gegen Strafbefehle einlegten.

Dem Jüngeren wird vorgeworfen, 2020 einen Jutesack voller Konserven an Pferd Camilo angebracht zu haben. Durch die Klappergeräusche geriet das Tier laut Staatsanwalt in Panik und rannte «aus Angst ununterbrochen und bis zur Erschöpfung». Ende 2021 soll der Polizist ein Pferd mit einer Reitgerte geschlagen haben, so dass es sich auf die Hinterbeine stellte und aus der Box fliehen wollte – bewertet als erheblicher Schmerz. Ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, der mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden kann.

Der ältere Beamte soll das Dienstpferd Corleone ohne Anlass mit der flachen Hand geschlagen haben. Um ein Fehlverhalten zu unterbinden, sei zudem an einem Futtertrog eine Paste auf Pfefferbasis angebracht worden – und somit das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigt worden.

Aufgeflogen war das Ganze nach Angaben der Polizei durch eine Beschwerde. Details dazu blieben offen. Interne Konsequenzen gab es zunächst keine. Das Polizeipräsidium verwies im November zunächst auf den Abschluss des strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens.

Die Zahl der Beschäftigten und Tiere bei der Reiterstaffel in Mannheim schwankt den Angaben zufolge. Generell gebe es Bedarf an 15 vollqualifizierten Polizeipferden, 15 Polizeireitern und -reiterinnen sowie einer Leitung und 6 Menschen zur Betreuung der Tiere. (dpa)

Amtsgericht Mannheim polizei Reiterstaffel

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