Fr, 11.08.2023 , 14:50 Uhr

Mobiles Forschungslabor revolutioniert Meeresbiologie

Heidelberg/Kristineberg: Ein High-Tech-LKW auf Forschungsmission in Schweden - gefördert von der Manfred-Lautenschläger-Stiftung

In diesem Video nehmen wir Sie mit nach Schweden. Das liegt nun nicht so wirklich zentral in unserem Sendegebiet in der Metropolregion Rhein-Neckar, aber: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Heidelberg vom Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie, kurz: EMBL, haben dort gerade zu tun – und sie leisten Pionierarbeit. Ralph Kühnl erklärt, worum es dabei geht, und er hat in einer Videoschalte auch mit einem der Wissenschaftler vor Ort gesprochen.

In den engen Straßen von Kristineberg, Schweden, manövriert ein besonderer Lastwagen geschickt durch die felsige Landschaft. Doch es handelt sich nicht um irgendeinen LKW, sondern um ein mobiles Forschungslabor, das mit modernster Technik ausgestattet ist. Angetrieben von Wissenschaftlern des Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie (EMBL) aus Heidelberg, hat dieser LKW einen klaren Forschungsauftrag: die Erforschung maritimen Lebens entlang der europäischen Küsten.

Ein Blick auf kleinsten Partikel

Im Rahmen der TREC-Expedition werden innerhalb von rund anderthalb Jahren an ungefähr 140 verschiedenen Orten Wasser- und Landproben entnommen und mikroskopisch untersucht. Dr. Rainer Pepperkok, Direktor für wissenschaftliche Kerneinrichtungen und Dienstleistungen am EMBL, betonte die Relevanz dieses Projekts:

„Das Wasser ist sehr reichhaltig mit vielen verschiedenen Spezies. Wir möchten sehen, wie sich diese Spezies verändern, wie sie sich verhalten und insbesondere, wie sie zusammenleben. Deshalb setzen wir intensiv Mikroskopie ein, um zu beobachten, welche Spezies gemeinsam leben und wie sie miteinander interagieren.“

Innovation vor Ort

Unterstützt durch die Manfred-Lautenschläger-Stiftung aus Heidelberg, setzt das mobile Labor neue Maßstäbe in der Forschung. Dr. Pepperkok erklärte den Vorteil des Labors:

„Mit diesem Trailer bringen wir das Equipment direkt zum Ort des Geschehens. Es ist essentiell, die Proben so frisch wie möglich zu analysieren, besonders bei meeresbiologischen Proben. Die Analyse vor Ort ermöglicht es uns, Experimente durchzuführen, die wir zuvor nicht realisieren konnten.“

Er ist überzeugt, dass diese neue Methode das Feld der Meeresbiologie revolutionieren wird.

Nächste Haltestellen: Bilbao und Porto

Die innovative Forschungsmission in Kristineberg wird bis Ende August fortgesetzt. Danach setzt der Labor-Truck seine Reise fort und wird in Städten wie Bilbao und Porto anhalten. Dort werden jeweils über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen wichtige Proben für die Mikrobiologie entnommen und analysiert.

Mit solchen innovativen Ansätzen wird das Verständnis für das marine Ökosystem auf ein neues Level gehoben und ermöglicht bahnbrechende Erkenntnisse in der Meeresforschung.

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