Das neue Bestattungsgesetz in Rheinland-Pfalz sorgt derzeit für viel Gesprächsbedarf – auch bei Bestattern und kirchlichen Vertretern. In Landau zeigt Bestatter Joachim Reber, wie sich der Umgang mit Tod und Trauer bereits verändert hat. In seinem „Memoarium“ begleiten Angehörige die Einäscherung auf Wunsch persönlich mit.
Reber begrüßt die Reform grundsätzlich: „Viele Menschen wollen heute selbst bestimmen, wie sie bestattet werden. Das Gesetz bringt dafür mehr Freiheit.“ Gleichzeitig kritisiert er fehlende Abstimmungen im Vorfeld. Neue Dokumentationspflichten, Vorgaben für Implantate und organisatorische Änderungen seien für viele Betriebe herausfordernd.
Kritik kommt auch aus der Kirche. Pfarrer Dominik Geiger aus Ludwigshafen warnt vor einem Werteverlust: „Wenn Asche beliebig verstreut oder zu Schmuck verarbeitet wird, geht ein Stück Würde verloren.“ Besonders das Fehlen fester Erinnerungsorte könne Trauer erschweren.
Die Landesregierung sieht das Gesetz dagegen als Modernisierungsschritt. Klar ist: Die Reform verändert die Bestattungskultur – zwischen mehr Freiheit, neuen Pflichten und der Frage nach einem würdevollen Abschied.