Do., 21.11.2024 , 17:58 Uhr

Schließungen der Notfallpraxen: Was das für Patienten und Ärzte bedeutet

Seit Tagen ist die Wut groß über Pläne der Kassenärztlichen Vereinigung, 18 Notfallpraxen im Land zu schließen. Der Gesundheitsminister geht jedoch davon aus, dass das Konzept so umgesetzt wird.

Aus Sicht von Gesundheitsminister Manne Lucha ist das Standortkonzept zur künftigen Verteilung der Notfallpraxen im Südwesten so gesetzt. „Am Standortkonzept selbst wird es keine Änderungen geben“, sagte der Grünen-Politiker in Stuttgart. „Es ist jetzt meine Aufgabe, dass die Qualität an den Standorten, die Qualität der aufsuchenden Dienste und die Qualität der telemedizinischen Angebote gesichert und garantiert ist“, sagte Lucha. Zudem müsse man den Menschen klarmachen, dass sich ihre Situation nicht verschlechtere. „Fahrzeiten werden bis zu ein paar Minuten größer“, sagte Lucha. „Aber die Qualität der Bereitschaftsdienste wird größer.“ Für ihn sei außerdem das A und O, dass die Ärzteschaft das Konzept so mittrage.

Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) hatte mitgeteilt, dass sie die Zahl der Notfallpraxen im Südwesten reduzieren will. 18 Standorte sollen geschlossen werden. Acht Praxen hatte die KVBW bereits im Laufe des Jahres dauerhaft geschlossen. Umgesetzt werden sollen die Schließungen schrittweise ab April 2025. Als Grund dafür nannte die KVBW den Personalmangel unter niedergelassenen Ärzten. An den Plänen hatte es seit Tagen massive Kritik gegeben. (dpa)

 

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