Fr., 02.07.2021 , 11:18 Uhr

Rheinland-Pfalz: Bordelle öffnen wieder - Verband rechnet mit Anlaufschwierigkeiten für Prostituierte

Auch wenn Bordelle am Freitag in Rheinland-Pfalz wieder öffnen dürfen: Der Berufsverband für erotische und sexuelle Dienstleistungen rechnet mit erheblichen Anlaufschwierigkeiten in der Branche. Viele Frauen müssten sich zunächst noch anmelden und den entsprechenden Ausweis besorgen, bevor sie wieder arbeiten dürften, sagte Nicole Schulze vom Vorstand des Verbands der Deutschen Presse-Agentur im Kreis Bernkastel-Wittlich. Eine Beantragung sei aber bisher vielerorts bei den Ämtern noch nicht möglich gewesen.

Dass Prostituierte wieder arbeiten dürften, sei eine Erleichterung. Die Öffnung der Branche komme aber «viel, viel zu spät», sagte Schulze, die im Raum Trier in einem Wohnmobil als Sexarbeiterin tätig ist. «Rheinland-Pfalz war das letzte Bundesland, das geöffnet hat.» Schulze sagte, noch gebe es Unklarheiten wegen der Hygieneverordnung: Bis Donnerstagmittag sei sie noch nicht veröffentlicht gewesen. «Man muss ja noch Vorkehrungen treffen.»

Klar sei bereits, dass Maskenpflicht gelte und das Kunden negativ getestet, geimpft oder genesen sein müssten. Viele Sexworker seien in der Corona-Pandemie «durch die Systeme» gefallen, berichtete Schulze. Sie hätten keine Hilfen bekommen und illegal – zum Bespiel zuhause – gearbeitet. «Wenn man den Kühlschrank füllen will oder die Miete bezahlen muss, dann ist man dazu gezwungen.» Bundesweit waren laut Schulze vor Corona rund 44 000 Prostituierte angemeldet. (dpa/kwi)

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