Mainz. Die CDU bleibt trotz Stimmenverlusten bei der Europawahl die stärkste Partei in Rheinland-Pfalz. Die SPD konnte nach einer am Sonntag vom SWR veröffentlichten Hochrechnung des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap trotz deutlich weniger Zustimmung den zweiten Platz vor der AfD behaupten. Die Alternative für Deutschland landete mit deutlichen Zuwächsen vor den Grünen, die starke Einbußen in der Wählergunst erlitten.
Nach der Hochrechnung von 20.16 Uhr kamen die Christdemokraten auf 29,9 Prozent (minus 1,4) und die Sozialdemokraten auf 17,6 Prozent (minus 3,7) der Stimmen. Die AfD rangierte mit einem Zuwachs von 4,5 Punkten mit 14,3 Prozent auf dem dritten Rang. Die Grünen landeten bei 9,6 Prozent (minus 7,1). Die FDP erzielte demnach 6,2 Prozent (plus 0,4) und die Freien Wähler 5,1 Prozent (plus 2,2). Die neue Partei BSW von Sahra Wagenknecht bekam 4,6 Prozent der Stimmen in Rheinland-Pfalz.
Höhere Wahlbeteiligung
Die Wahlbeteiligung lag mit 70,3 Prozent deutlich höher als bei der Abstimmung vor fünf Jahren. Im Jahr 2019 hatte die Wahlbeteiligung bei 64,8 Prozent gelegen. Ein vorläufiges Endergebnis zum Ausgang der Abstimmung in Rheinland-Pfalz wird nicht vor 23.00 Uhr veröffentlicht.
Rund 3,2 Millionen Menschen im Land waren zur Wahl aufgerufen. Bereits 16- und 17-Jährige konnten ihr Kreuz auf dem Wahlzettel machen. Unter den Wahlberechtigten in Rheinland-Pfalz waren auch rund 200 000 nicht-deutsche EU-Bürger.
Bislang sechs Abgeordnete aus Rheinland-Pfalz im EU-Parlament
In der gesamten EU konnten etwa 350 Millionen Menschen ihre Stimme abzugeben. Fast 65 Millionen Menschen waren es in Deutschland. Insgesamt 720 Parlamentssitze werden vergeben. Deutschland schickt 96 Abgeordnete in das EU-Parlament. Davon kamen zuletzt 6 aus Rheinland-Pfalz. (dpa)