Sa., 11.03.2023 , 06:43 Uhr

Rheinland-Pfalz: Land setzt auf mehr Wildbrücken

Im Interesse der Tiere setzt Rheinland-Pfalz auf mehr Wildbrücken. «Grünbrücken an Verkehrswegen können eine geeignete Maßnahme sein, um die Zerschneidung von Lebensräumen bodengebundener Tierarten mit größeren Arealansprüchen zu vermindern oder bei bestehenden Straßen entsprechend wiederherzustellen», teilte Verkehrsministerin Daniela Schmitt auf eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion mit.

Mit Blick auf die Bundesstraßen und Autobahnen in Rheinland-Pfalz zählt die FDP-Politikerin 13 Grün- oder Wildbrücken und 9 Tiertunnel auf. Ein größerer Teil davon quert beispielsweise die Bundesstraße 50 auf dem sogenannten Moselsporn nahe der 2019 fertig gestellten Hochmoselbrücke. Zudem ist laut Ministerin Schmidt landesweit der Bau von 15 weiteren Grünbrücken über Bundesfernstraßen geplant.

Es sei wichtig, diese Querungen möglichst breit und an geeigneten Stellen wie Wildwechselkorridoren zu errichten, erklärt Schmidt. An ihren Rändern sollten Grünbrücken bepflanzt werden, damit das Wild nicht zu sehr vom Lärm und Licht der Autos beeinträchtigt werde. Auch das Umfeld der Grünbrücken muss nach Schmidts Worten «störungsfrei» sein.

Torsten Collet vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) in Rheinland-Pfalz sagt: «Wenn Straßen Zäune haben, wandern Tiere daran entlang und finden die Wildbrücken.» Rot- und Rehwild, Wildkatzen, Luchse, Füchse, Igel und auch Wölfe könnten so vielbefahrene Fernstraßen ungefährdet queren. Collet ergänzt: «So können ihre Lebensräume vernetzt werden.»

Laut Ron Lux vom Landesjagdverband Rheinland-Pfalz ermöglichen Grünbrücken auch mehr genetischen Austausch von Tieren. Studien zeigten, dass es bei Inselpopulationen etwa von Rotwild zu Inzuchtschäden kommen könne. «Orte mit Fernwechsel sind seit Jahrtausenden genetisch in Tieren programmiert», ergänzte Lux. Wenn genau hier über Straßen Grünbrücken gebaut würden, könnte das auch die Zahl der Wildunfälle senken und so die Verkehrssicherheit erhöhen. Direkt bei Grünbrücken gilt laut dem Experten ein Bejagungsverbot, «damit sie überhaupt von Tieren angenommen werden».

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