Sa., 24.12.2022 , 10:53 Uhr

Rheinland-Pfalz nimmt mehr Flüchtlinge auf als 2015

Bis Jahresende finden rund 57 000 Menschen Zuflucht im Bundesland. Unter ihnen sind allein mehr als 44 000 aus der Ukraine. Anders als 2015 verläuft die Aufnahme weitgehend geräuschlos.

Rheinland-Pfalz hat in diesem Jahr mehr Geflüchtete aufgenommen als 2015 – dem Jahr mit dem bisherigen Höchststand. Bis Jahresende werden voraussichtlich mehr als 57 000 Menschen in Rheinland-Pfalz Schutz gefunden haben, wie Integrationsministerin Katharina Binz (Grüne) mitteilte. Unter ihnen sind mehr als 44 000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Im Jahr 2015 kamen 52 846 Schutzsuchende nach Rheinland-Pfalz.

Während damals das Wort von der «Flüchtlingskrise» aufkam, verlief die Aufnahme in diesem Jahr nahezu geräuschlos. «Ein herausragendes ehrenamtliches Engagement und eine gute Zusammenarbeit zwischen Land und Kommunen haben dazu geführt, dass wir die herausfordernde Aufnahmesituation in diesem Jahr gut bewältigen konnten», sagte Binz.

«Die Erfahrungen aus den Jahren 2015 und 2016 haben zu einer Verbesserung der Fluchtaufnahmestrukturen geführt», sagte die Ministerin. Diese habe das Land weiter ausgebaut. So wurde die Kapazität der Aufnahmeeinrichtungen für Asylbegehrende (AfA) in diesem Jahr von 3300 auf 7450 Plätze ausgebaut und damit mehr als verdoppelt.

Das Land hat deswegen die Weiterverteilung von Geflüchteten an die Kommunen bis zum Jahresende zeitlich gestreckt. Damit erhielten die Kommunen zusätzliche Zeit, um die eigenen Aufnahmekapazitäten auszubauen. «Den Ausbau der kommunalen Aufnahmekapazitäten gilt es nun mit Nachdruck voranzutreiben, denn es ist auch im kommenden Jahr damit zu rechnen, dass die Zugangszahlen weiter hoch bleiben», sagte Binz.

Das Ausländerzentralregister hat nach einer Auswertung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) bis zum 11. Dezember 44 076 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Rheinland-Pfalz erfasst. Außerdem wurden dem Land in den ersten elf Monaten des Jahres 10 474 Asylbewerber über das bundesweite Verteilsystem EASY zugewiesen – vor allem aus Syrien, Afghanistan, Irak und der Türkei. Im gleichen Zeitraum 2021 waren es 6381 Menschen.

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