Mo., 28.08.2023 , 09:45 Uhr

Rheinland-Pfalz: Pfälzer gehen immer später in Rente

Speyer/Mainz. Die Rheinland-Pfälzer haben sich der Rentenversicherung zufolge auf längere Lebensarbeitszeiten eingestellt. Nur noch bei 22,8 Prozent der Altersrenten gab es 2022 Abschläge von 0,3 Prozent pro Monat, wie der Sprecher der Rentenversicherung in Rheinland-Pfalz, Hans-Georg Arnold, der Deutschen Presse-Agentur in Mainz mitteilte. Gegenüber dem Vorjahr hat sich dieser Wert nur unwesentlich verändert. Im Zehn-Jahres-Zeitraum allerdings schon: 2012 waren es noch rund 41 Prozent. Die Regelarbeitszeit lag 2022 für den Jahrgang 1957 bei 65 Jahren und elf Monaten und steigt weiter bis 2029 auf 67 Jahre.

1080 Rentnern sei im vergangenen Jahr sogar ein Zuschlag – von 0,5 Prozent pro Monat – gezahlt worden, weil sie über die Regelaltersgrenze hinaus gearbeitet haben. Das entspreche einem Anteil von 4,7 Prozent und mehr als doppelt so vielen wie 2016, sagte Arnold.

Insgesamt sind in Rheinland-Pfalz rund 847 150 Menschen in Altersrente, ungefähr so viele wie im Vorjahr. Die Zahl der neuen Anträge auf Regelaltersrenten ist im Jahresvergleich um knapp zwei Prozent auf fast 10 700 gestiegen. Die Anträge für die abschlagsfreie Rente ab 63 legten dagegen nur um 0,1 Prozent zu – auf fast 7660 Anträge.

Frauen haben durchschnittlich gut 36 Versicherungsjahre, bei den Männern sind es etwas mehr als 42 Jahre. Mehr als die Hälfte der Männer und Frauen, die 2022 in Rente gingen, hatten mindestens 45 Versicherungsjahre. Dazu gehören neben der Erwerbsarbeit auch Zeiten der Kindererziehung und Pflege.

Von den insgesamt rund 641 860 Menschen, die Geld von der Rentenversicherung Rheinland-Pfalz bekommen, lebten 53 000 im Ausland, darunter etwa 5480 Deutsche. Unter den fast 110 Ländern, in die Rente überwiesen wird, hat Frankreich (49 700) die Nase vorn. Die anderen Partnerländer der Rentenversicherung Rheinland-Pfalz sind Luxemburg und Albanien. Außer Deutschen im Ausland sind auch Ausländer wie beispielsweise Franzosen anspruchsberechtigt, die in Deutschland erwerbstätig sind oder früher einmal waren.

Die Zahl der Reha-Anträge ist im Jahresvergleich um 3,9 Prozent auf etwa 51 500 gestiegen, liegt aber immer noch unter dem Vor-Corona-Jahr 2019. Hauptdiagnose sind weiterhin orthopädische Erkrankungen. «Reha-Leistungen wegen psychischer Krankheiten steigen weiterhin stark», sagte Arnold. Das Plus habe in den vergangenen zehn Jahren bei 29 Prozent gelegen. Auch die Post-Covid-Reha gewinnt an Bedeutung: Die Zahl der Reha-Leistungen wegen Covid-19 habe sich mit 836 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. (dpa)

 

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