Fr., 29.11.2024 , 12:58 Uhr

Rheinland-Pfalz: Umweltverbände fordern schnelles Handeln von Ministern – Greenpeace baut Ölfässer auf

Bei der Umweltministerkonferenz beraten die Ministerinnen und Minister über eine Reihe von Themen. Umweltaktivisten nutzen die Chance, Forderungen zu stellen. Bei einer geht es auch um Russland.

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Verbände und Aktivisten haben bei der Umweltministerkonferenz in Bad Neuenahr-Ahrweiler für mehr Naturschutz geworben. Der rheinland-pfälzische Naturschutzbund (Nabu) überreichte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) und ihrer rheinland-pfälzischen Kollegin Katrin Eder (Grüne) ein Forderungspapier zum neuen EU-Naturschutzgesetz.

Der Nabu fordere unter anderem schnelle Sofortprogramme und ressortübergreifendes Denken, sagte Cosima Lindemann, Vorsitzende des Landesverbandes. «Es hilft nichts, wenn der Naturschutz immer nur in seinem Ressort bleibt», sagte sie. «Wenn wir nicht ressortübergreifend denken, ist die Umsetzung von solchen Maßnahmen wahnsinnig schwierig.»

Die EU-Verordnung war im Sommer in Kraft getreten, EU-Staaten haben nun zwei Jahre Zeit, ihre Pläne vorzulegen. Es besagt unter anderem, dass auf 20 Prozent der Landflächen und Meere in der EU bis 2030 Schutzmaßnahmen durchgeführt werden sollen.

Ölfässer gegen Schattenflotte

Vor dem Konferenzort im Steigenberger Hotel baute Greenpeace mehrere Ölfässer auf, um auf ein anderes Umweltproblem aufmerksam zu machen: Von der Aktion solle ein klares Signal an die Bundesregierung ausgehen, die russische Schattenflotte anzugehen, sagte Thilo Maack, Meeresbiologe bei Greenpeace.

Russland wird seit langem vorgeworfen, zur Umgehung eines westlichen Preisdeckels für russische Ölexporte in Drittstaaten auf Schiffe zu setzen, die nicht in der Hand westlicher Reedereien oder von westlichen Versicherungen versichert worden sind. Nach Ansicht von Experten gibt es dabei große Risiken für die Schifffahrt und die Umwelt.

Auch Greenpeace bekam einige Minuten Redezeit mit Lemke, Eder und einigen ihrer Amtskollegen. «Diese Tanker sind alt, sie sind marode, die Crew ist oft schlecht ausgebildet», sagte Maack. «Und es ist eigentlich keine Frage, ob es irgendwann einmal zu einer Ölpest in der deutschen Ostsee kommt, sondern wann. Dagegen muss ganz dringend was getan werden.» (dpa/lrs)

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